Grüne:Habeck erbost über Trittin

Der Ex-Parteichef der Grünen irritiert mit taktischen Tipps an die FDP, der Kieler Umweltminister kritisiert dies als "Machtgeschacher", das den Grünen geschadet habe.

Die Grünen müssen aus Sicht von Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck bis zur Bundestagswahl Ende September ihr Image ändern. "Fehler und Dusseligkeiten haben dazu geführt, dass viele Menschen den Eindruck haben, die Grünen seien aus der Zeit gefallen. Das sind wir aber nicht", sagte Habeck der Welt am Sonntag. Die Grünen müssten zeigen, dass sie leidenschaftlich und optimistisch sind: "Wir müssen die Stimmung drehen wollen. Und das schaffen wir, wenn wir auf positive Art Politik machen." Bei der Landtagswahl hatten die Grünen 12,9 Prozent erzielt, sie verhandeln zurzeit mit CDU und FDP über eine Jamaika-Koalition. Scharfe Kritik übte Habeck an seinem Parteifreund Jürgen Trittin, der der FDP öffentlich eine Ampelkoalition empfohlen hatte - mit den Worten: "Wenn man zwei große Partner zur Auswahl hat, dann nimmt man den kleineren, dann hat man mehr vom Kuchen." Damit habe der frühere Umweltminister den Grünen geschadet, sagte Habeck: "Wer Politik zum Machtgeschacher erklärt, verliert jede Glaubwürdigkeit." Trittin selbst räumte inzwischen im Spiegel ein: "Das war vielleicht eine Überdosis Realpolitik."

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