Der Gründer des afghanischen Hakkani-Netzwerks, der Islamist Dschalaluddin Hakkani, ist nach Angaben der Taliban tot.
Das Hakkani-Netzwerk zählt zu den gewalttätigsten Gruppen, die in Afghanistan aktiv sind und wird für einige der blutigsten und unmenschlichsten Anschläge verantwortlich gemacht. Die Taliban sind mit dem Netzwerk verbündet.
In einer Erklärung der Taliban, die online kursiert, heißt es, Hakkani sei "nach langem Kampf" an einer Krankheit gestorben. Ein Sprecher der radikalen Islamisten sagte in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur AP, Hakkani sei am Montag in Afghanistan nach Jahren in schlechter gesundheitlicher Verfassung gestorben.
Hakkani war seit zehn Jahren gelähmt. Seit einigen Jahren war nichts mehr von ihm gehört worden, 2015 war bereits über seinen vermeintlichen Tod berichtet worden. Unter Terroristen galt er manchen als Idol.
Hakkani hatte das terroristische Netzwerk in den 1970er Jahren gegründet. Seine Nachfolge übernahm vor einigen Jahren sein Sohn Siradschuddin Hakkani, der auch stellvertretender Anführer der afghanischen Taliban ist.
Afghanistan befindet sich seit einem "Saurrevolution" genannten Putsch im Jahr 1978 und der sowjetischen Militärintervention im Dezember 1979 fast permanent im Kriegszustand. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 griff eine von den USA geführte Koalition das Land an. Sie stürzte das Taliban-Regime - und ist mehr als 16 Jahre später immer noch im Land. Auch Deutschland ist Teil dieser Koalition. 2015 hat die Folgemission "Resolute Support" begonnen, deren Ziel vor allem ist, in Afghanistan für Stabilität zu sorgen.