Süddeutsche Zeitung

Großer Streik:Italien bleibt stehen

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Das ganze Land steht still: Am größten Streik seit 25 Jahren beteiligen sich nicht nur Bahn- und Busangestellte. Auch wurden 200 Flüge annulliert.

In Italien hat ein landesweiter Streik am Freitag den öffentlichen Verkehr lahmgelegt. Etwa 300.000 Beschäftigte wollten im Laufe des Tages streiken und Italien damit weitgehend lahmlegen.

Die großen Gewerkschaften hatten zu dem achtstündigen Ausstand aufgerufen, von dem auch mehrere hundert Flüge und der Schiffsverkehr betroffen waren. Auch letzte Gespräche der Gewerkschaften mit Transportminister Alessandro Bianchi hatten den "Schwarzen Freitag" nicht abwenden können.

Italienische Medien sprachen von den größten Arbeitsniederlegungen seit 25 Jahren, da nicht nur Bahn- und Busangestellte dem Protestaufruf folgten, sondern auch Betreiber von Seilbahnen sowie Fahrer von Abschlepp- und Leichenwagen.

Die italienische Fluggesellschaft Alitalia musste mehr als 200 Flüge stornieren. Da der Streik in den meisten Städten um neun Uhr begann, waren viele Berufspendler gezwungen, schon früher zur Arbeit zu fahren.

Die Transportarbeiter protestieren gegen die von der Regierung 2008 geplanten Etatkürzungen im öffentlichen Dienst und die ihrer Meinung nach zu knappen Investition in das Verkehrswesen.

Die Eisenbahner wollten bis 17.00 Uhr streiken, Flugpersonal und Schichtarbeiter auf den Großflughäfen in Rom und in Mailand um 11.00 Uhr ihren Ausstand beginnen. Auch im öffentlichen Nahverkehr - also bei Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und Vorortzügen - stand in der Hauptverkehrszeit alles still.

Die Gewerkschaften haben mit weiteren Arbeitsniederlegungen gedroht, falls ihre Forderungen nicht erhört werden.

Für die Römer gab es unterdessen ein wenig Trost: Die Taxifahrer, die die vergangenen zwei Tage zu Hunderten die Piazza Venezia im Zentrum der Hauptstadt blockiert hatten, beendeten ihre Streiks. Sie hatten gegen die Pläne von Bürgermeister Walter Veltroni protestiert, wegen steigender Nachfrage 500 neue Taxi-Lizenzen zu vergeben und damit für mehr Konkurrenz zu sorgen.

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Reuters/dpa/gba/bica
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