Großeinsatz der Polizei:Schwere Ausschreitungen bei Kurdenfestival

Eigentlich war es war nur eine verbotene Fahne, die ein 14-jähriger auf das Mannheimer Maimarktgelände tragen wollte, auf dem 40.000 Kurden aus ganz Europa feierten. Doch schon kurze Zeit später standen sich etwa 2500 gewaltbereite Kurden und 600 Polizisten über Stunden gegenüber. Die Bilanz der Ausschreitungen: 80 verletzte Polizisten und 31 Festnahmen.

"Der Gewaltausbruch der Angreifer war enorm", so die Worte des Polizeisprechers. So etwas habe er in 30 Jahren Polizeiarbeit nicht erlebt. Hunderte, "wenn nicht sogar mehr als Tausend" kurdische Angreifer seien auf die Polizisten zugestürmt. Steine, Ziegel, Wasserflaschen und Feuerwerkskörper seien in Richtung der Beamten geflogen, als sie versuchten, die Lage auf dem Mannheimer Maimartkgelände zu beruhigen, auf dem 40.000 Kurden aus ganz Europa zusammengekommen waren um ein Kulturfestival zu feiern.

Kurdisches Kulturfestival in Mannheim

Die gewalttätigen Kurden seien von vielen tausend weiteren Veranstaltungsbesuchern lautstark unterstützt worden. Man habe "keine Chance" gehabt, die Lage zu beruhigen, sagte ein Polizeisprecher.

(Foto: dapd)

Über Stunden standen sich so etwa 2500 Kurden und 600 Polizisten gegenüber, bis sich die Veranstaltung in den Abendstunden auflöste und sich die Lage beruhigte. Am Ende vermeldete die Polizei 80 verletzte Beamte, 31 Festnahmen und mehr als ein Dutzend beschädigte Einsatzfahrzeuge.

Auslöser der Randale war laut Polizei wohl ein 14-Jähriger. Ordnungskräfte des Veranstalters versuchten, ihn wegen einer verbotenen Fahne am Betreten des Geländes zu hindern. Als ihnen das misslang, riefen sie die Polizei zu Hilfe. Daraufhin seien die Beamten plötzlich von mehreren Besuchern angegriffen worden. Später wurden mehrere Hundertschaften der Polizei immer wieder mit Gegenständen beworfen.

Die gewalttätigen Kurden seien von vielen tausend weiteren Veranstaltungsbesuchern lautstark unterstützt worden. Man habe "keine Chance" gehabt, die Lage zu beruhigen, sagte der Sprecher. Erst nach Ende der Veranstaltung am Abend beruhigte sich die Lage.

Wie tagesschau.de berichtet, sollen die Gewalttaten durch gezielte Propaganda begünstigt worden sein. Bei den Kurden soll das Gerücht verbreitet worden sein, dass Polizisten am Freitagnachmittag in Mannheim einen kurdischen Demonstranten misshandelt hätten.

Die gesamte Veranstaltung wurde von mehreren Auseinandersetzungen überschattet, die sich während der vergangenen Tage ereignet hatten. So beendete die Polizei nach eigenen die letzte Etappe eines kurdischen Jugendmarsches von Straßburg nach Mannheim vorzeitig, weil die Gruppe auf ihrem Weg nach Mannheim mehrmals türkische oder türkischstämmige Autofahrer angegriffen habe.

Außerdem habe man in verschiedenen Begleitfahrzeugen des Marsches unter anderem Wurfgeschosse und eine Machete gefunden. Eine Gruppe habe zudem am Freitagabend verbotene PKK-Fähnchen hervorgeholt, "PKK" skandiert und Polizisten mit aufgesammelten Kieselsteinen beworfen. Während des Zuges war es laut Polizei immer wieder zu Straftaten wie Körperverletzungen und Beleidigungen gekommen.

Schon am Mittwoch waren bei einer Auseinandersetzung zwischen Kurden und Türken am Rande der Strecke nahe Bruchsal sieben Menschen verletzt worden, darunter fünf Polizisten.

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