Große Koalition:Wer Minister werden könnte

Einige Personalien stehen bereits fest: Martin Schulz soll Außenminister werden, Olaf Scholz Finanzminister. Um weitere Posten gibt es Spekulationen. Ein Überblick.

Von Jana Anzlinger

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Bundespräsident Steinmeier entlässt Bundeskabinett

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Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD steht, neben inhaltlichen Kompromissen haben die Unterhändler schon ausgemacht, welche Partei künftig welches Ministerium bekommt, falls die SPD-Basis dem Koalitionsvertrag zustimmt (im Bild das vorübergehende Bundeskabinett im Oktober 2017). Wer am Ende Ministerin oder Minister werden könnte, zeichnet sich bereits ab. Ein Überblick.

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Martin Schulz

SPD-Chef Martin Schulz soll das Auswärtige Amt übernehmen. Der ehemalige Chef des Europäischen Parlaments hat schon im Wahlkampf und während der Verhandlungen mit der Union immer wieder betont, dass die EU eines seiner Herzensthemen ist. Allerdings gibt er sein Amt als SPD-Chef und damit innerparteiliche Macht ab.

Koalitionsverhandlungen von Union und SPD

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Andrea Nahles

Schulz' Nachfolgerin an der Parteispitze soll Andrea Nahles werden. Sie ist SPD-Fraktionschefin im Bundestag - und hat damit in Zukunft eine mächtige Doppelfunktion. Damit scheint aber auch klar, dass Nahles nicht erneut das Ministerium für Arbeit und Soziales führen wird. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll dies auch in Zukunft von der SPD geleitet werden.

Eva Högl

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Eva Högl

Nahles' Nachfolgerin im Arbeitsministerium könnte Eva Högl werden. Sie ist Vizechefin der SPD-Fraktion im Bundestag.

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Olaf Scholz

Olaf Scholz (SPD) soll das Finanzministerium führen. Dafür müsste er seinen derzeitigen Posten als Erster Bürgermeister in Hamburg aufgeben. Unklar ist, ob Scholz auch Vizekanzler wird. Zuletzt wurde ihm nachgesagt, nur unter dieser Bedingung in die Bundespolitik wechseln zu wollen. Allerdings könnte auch Martin Schulz als Außenminister auf dieses Amt Anspruch erheben.

Katarina Barley

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Katarina Barley

Das Familienministerium soll in Zukunft auch von der SPD geführt werden. Katarina Barley hat es erst im vergangenen Sommer von Manuela Schwesig übernommen und diese als jüngstes Kabinettsmitglied abgelöst. Sie könnte auch in Zukunft Familienministerin bleiben, bestätigt ist dies allerdings noch nicht.

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Heiko Maas

Das Justizministerium geht ebenfalls wieder an die SPD. Amtsinhaber Heiko Maas könnte Justizminister bleiben. Der Jurist aus dem Saarland hat den Posten seit 2013 inne. Infrage käme auch Eva Högl. Sie befasst sich als Vize-Fraktionschefin schon jetzt mit Recht und Verbraucherschutz und saß in beiden NSU-Untersuchungsausschüssen.

Koalitionsverhandlungen von Union und SPD

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Barbara Hendricks

"Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein" - so lautet eine der elf "neuen Bauernregeln" aus dem Umweltministerium, mit denen Barbara Hendricks (SPD) vor einem Jahr deutsche Landwirte empörte. Eine weitere: "Wenn alles bleibt, so wie es ist, kräht bald kein Hahn mehr auf dem Mist". Trotz dieser Einstellung hat Hendricks gute Chancen, ihr Amt zu behalten, da das Umweltministerium wieder an die SPD geht.

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Peter Altmaier

Peter Altmaier (CDU) soll das Wirtschaftsministerium übernehmen. Es dürfte sich für ihn aber nur wie ein Trostpreis anfühlen. Der bisherige Kanzleramtsminister war zuletzt kommissarisch für das Finanzministerium zuständig und hätte die Macht über das Geld wohl gern behalten.

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Helge Braun

Wenn Altmaier nicht im Kanzleramt bleibt, braucht die Kanzlerin einen neuen Minister, der in der Regierung den Überblick behält und die Ressorts koordiniert. Ein Kandidat für den Posten ist Helge Braun, Merkels Staatssekretär für Bürokratieabbau.

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Hermann Gröhe

Merkel könnte aber auch Hermann Gröhe, ihren ehemaligen Generalsekretär und engen Vertrauten beauftragen. Allerdings könnte Gröhe auch das Gesundheitsministerium weiterführen - oder, wie Gerüchte andeuten, Bildungsminister werden.

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Annegret Kramp-Karrenbauer

Das Bildungsministerium geht an die CDU. Neben Gröhe gilt Annegret Kramp-Karrenbauer als mögliche Besetzung. Die konservative Katholikin war im Saarland nicht nur Innen- und Arbeits-, sondern auch Kultusministerin.

Personalkarussell à la Merkel

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Annette Widmann-Mauz

Annette Widmann-Mauz könnte an Gröhes Stelle Gesundheitsministerin werden. Sie ist Bundesvorsitzende der Frauen-Union und seit 15 Jahren stellvertretende CDU-Chefin in Baden-Württemberg.

Koalitionsverhandlungen von Union und SPD

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Julia Klöckner

Julia Klöckner (CDU) ist ebenfalls als Bildungsministerin im Gespräch. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft bekommt. Sie war Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, bevor sie 2011 zurück in ihre Heimat Rheinland-Pfalz ging. In den Koalitionsverhandlungen leitete Klöckner die Arbeitsgruppe für Landwirtschaft.

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Ursula von der Leyen

Das Verteidigungsministerium bleibt bei der CDU. Ursula von der Leyen hat die Bundeswehr durch alle Sexismus- und Nazi-Skandale manövriert und versucht, ihr ein Image als tolerante Truppe zu verpassen. Sie wäre gern Außenministerin geworden - da dieses Ressort aber an die SPD geht, bleibt sie wohl Verteidigungsministerin.

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Horst Seehofer

Das Innenministerium hat die CSU zugesprochen bekommen. Ein deutlicher Hinweis: Horst Seehofer könnte vor dem Ende seiner Karriere zurück in die Bundespolitik wechseln. Damit bekäme Bayerns Ministerpräsident ein prestigeträchtiges Ressort, in dem er die Obergrenze bewachen kann. Das Ministerium soll um die Bereiche Heimat und Bau erweitert werden.

Koalitionsverhandlungen von Union und SPD

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Andreas Scheuer

Das Verkehrsministerium ist traditionell CSU-geführt, weil Infrastruktur für das wohlhabende Flächenland Bayern besonders interessant ist. Das Ministerium könnte künftig Andreas Scheuer führen. Der CSU-Generalsekretär ist ehemaliger Staatssekretär in dem Ministerium.

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Dorothee Bär

Das Verkehrsministerium könnte künftig auch Dorothee Bär führen - die nicht nur die Frauenquote heben würde, sondern als Staatssekretärin im Ministerium auch Erfahrung mitbringt. Allerdings könnte sie auch Gerd Müller im Entwicklungsministerium ablösen, das ebenfalls bei der CSU bleibt.

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Gerd Müller

Gerd Müller kommt aus dem Allgäu und saß fünf Jahre lang im EU-Parlament, bevor er 1994 in den Bundestag gewählt wurde. Bei den Koalitionsgesprächen servierte sein Ministerium den Unterhändlern einen ungewöhnlichen Snack: Mehlwürmer und Heuschrecken.

© SZ.de/bepe/fued
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