Großbritannien:Raab fliegt aus dem Rennen um Mays Nachfolge

Ex-Brexit-Minister Dominic Raab (Foto: Getty Images)
  • Neben Johnson erreichen Außenminister Jeremy Hunt, Umweltminister Michael Gove, Innenminister Sajid Javid sowie Überraschungskandidat Rory Stewart die nächste Runde im Rennen um die Nachfolge von Theresa May.
  • Bis Donnerstag soll die Zahl der Bewerber in weiteren Wahlrunden, bei denen jeweils der Letztplatzierte rausfliegt, von der Fraktion auf zwei reduziert werden.

Im Rennen um das Amt des konservativen Parteichefs und künftigen Premierministers hat der britische Ex-Außenminister Boris Johnson einen weiteren Erfolg errungen. Johnson erhielt am Dienstag 126 der 313 Stimmen aus der Tory-Fraktion und zieht damit als haushoher Favorit in die nächste Wahlrunde am Mittwoch ein.

Ebenfalls eine Runde weiter sind Außenminister Jeremy Hunt, Umweltminister Michael Gove, Innenminister Sajid Javid sowie Überraschungskandidat Rory Stewart. Ex-Brexit-Minister Dominic Raab verfehlte mit 30 Stimmen dagegen die Hürde von 33 Stimmen.

Die verbliebenen Kandidaten treten am Abend bei einer TV-Debatte in der BBC auf. Dem letzten Duell war der für seine verbalen Fehltritte bekannte Boris Johnson ferngeblieben. Inmitten der übrigen fünf Kandidaten war ein leeres Podest aufgebaut, hinter dem eigentlich Johnson stehen sollte.

Gefährlich werden könnte ihm Spekulationen zufolge allenfalls noch Stewart, der sich als Stimme der Vernunft und Kandidat der Mitte positioniert hat. Johnson war einer der Wortführer für den Brexit vor der Volksabstimmung im Jahr 2016. Die Briten hatten sich damals mit knapper Mehrheit für den EU-Austritt ausgesprochen.

Bis Donnerstag soll die Zahl der Bewerber in weiteren Wahlrunden, bei denen jeweils der Letztplatzierte rausfliegt, von der Fraktion auf zwei reduziert werden. Wer von den beiden Parteichef und damit Premierminister wird, sollen dann die rund 160 000 konservativen Parteimitglieder entscheiden.

Umfragen zufolge ist Johnson an der Basis unangefochtener Spitzenreiter. Viele trauen ihm zu, enttäuschte Brexit-Wähler zurückzugewinnen, die sich von den Tories abgewendet haben. Bis zur Woche vom 22. Juli soll feststehen, wer neuer Regierungschef in Großbritannien wird.

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