Großbritannien nach der Wahl:Aus dem Unterhaus gejagt

Eine ganze Reihe prominenter und altgedienter Politiker hat es nicht wieder ins Unterhaus geschafft - darunter die frühere Innenministerin Jacqui Smith und Nordirlands Regierungschef Robinson.

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Bittere Zeiten finden einen bitteren Abschluss für Jacqui Smith. Sie sitzt nicht mehr im Unterhaus, in das sie 1997 erstmals gewählt worden war.Die Labour-Politikerin hat vermutlich von den Wählern die Quittung bekommen für die Skandale im vergangenen Jahr. Sie hatte - aus Versehen - zwei Porno-Filme auf ihre Spesenrechnung gesetzt, die sich ihr Mann im Pay-TV angeschaut hatte. Darüber hinaus war sie in die Kritik geraten, da sie ein Haus ihrer Schwester in London als Hauptwohnsitz angegeben hatte, um Gelder für den Unterhalt eines Zweitwohnsitzes in Redditch zu bekommen. Sie wohnte aber vorwiegend in Redditch.Im Juni 2009 war sie als Innenministerin zurückgetreten. Sie war die erste Frau in Großbritannien in diesem Amt gewesen.Foto: Getty Images

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Mit dem Liberaldemokraten Lembit Öpik verlässt eine der schillerndsten Persönlichkeiten unter den Politikern das britische Unterhaus. Öpik, der in Nordirland geboren wurde, war vor seinem Einzug ins Unterhaus Kopf der Liberaldemokraten in Wales gewesen. Aufgefallen war er vor allem mit Fernsehauftritten gemeinsam mit seiner häufig spärlich bekleideten Partnerin Gabriela Irimia von den Cheeky Girls und später mit dem Model Katie Green.Der für Öpik überraschende politische Absturz ist nicht der schlimmste Absturz seines Lebens. 1998 war Öpik beim Paragliding mehr als 20 Meter tief gestürzt und hatte sich die Wirbelsäule gleich mehrfach sowie Rippen, Brustbein und den Kiefer gebrochen.Foto: Getty Images

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Die Lichter gehen aus im Unterhaus für den Labour-Politiker Bill Rammell. Seit dem vergangenen Jahr war Rammell Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Bereits bei den Wahlen 2005 war seine Wahl so knapp ausgefallen, dass die Stimmen nochmals ausgezählt werden mussten.Foto: Getty Images

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Nicht wiedergewählt wurde auch Peter Robinson aus Nordirland. Robinson saß bereits seit 1979 für die Democratic Unionist Party (DUP) im Parlament. Außerdem ist er Nordirlands Regierungschef.Im Januar 2010 war eine Affäre seiner Frau Iris - ebenfalls Abgeordnete im Unterhaus - mit einem 40 Jahre jüngeren Teenager ans Licht gekommen. Robinson hatte seine Ämter niedergelegt, allerdings nur vorübergehend.Foto: Reuters

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Shahid Malik, ein in Lancashire geborener Labour-Politiker, saß seit 2005 im Unterhaus. Er war der erste Muslim auf dem Posten eines Staatssekretärs. Mehrfach war ihm vorgeworfen worden, zu Unrecht Staatsgelder kassiert zu haben. Die meisten Vorwürfe konnte Malik allerdings ausräumen. Das Vertrauen in ihn hat aber offenbar zu stark gelitten, als dass er erneut ins Unterhaus gewählt worden wäre.Foto: Reuters

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Für den Liberaldemokraten Evan Harris ist der Rauswurf aus dem Unterhaus nicht die erste Unterbrechung seiner Arbeit dort. Vor einigen Jahren hatte er sich aus der ersten Reihe der Politiker zurückgezogen, um seiner schwer erkrankten Freundin beizustehen. 2000 war Harris der erste, der sich als Versuchsperson im Rahmen einer Studie einen Test-Impfstoff gegen Aids spritzen ließ.Mit seinem Eintreten unter anderem für das Recht auf Abtreibung, die Rechte von Homosexuellen und die Sterbehilfe hatte er sich viele Gegner in den Kirchen gemacht.Foto: Reuters

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Staatssekretär Mike O'Brien dürfte das Lachen inzwischen vergangen sein. Seit 1992 hatte er für Labour im Unterhaus gesessen und eine ganze Reihe unterschiedlicher Ämter ausgeübt, vom Ministerialrat für Immigration bis zum Staatssekretär für das Gesundheitswesen. Damit ist es nun vorbei. O'Brien wurde nicht wieder ins Unterhaus gewählt.Foto: Getty Images

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Als Verlierer der Wahl muss sich auch Nick Griffin betrachten. Der Vorsitzende der rechtsgerichteten British National Party (BNP) hatte auf einen Sitz im Unterhaus gehofft. Doch er hat es nicht geschafft.Griffin hatte in den 90er Jahren den Holocaust geleugnet. Inzwischen hat er sich von seinen früheren Äußerungen distanziert. Seit 2009 sitzt Griffin im Europaparlament und hat sich dort mit Vorschlägen, Boote mit afrikanischen Flüchtlingen zu versenken, für Empörung gesorgt. Außerdem hält er die globale Erwärmung für einen Schwindel.Foto: Getty Images Text: Markus C. Schulte von Drach/gba/jja

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