Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, aber für Boris Johnson ist es fast so, als hätte das alte nie aufgehört. Omikron ist noch immer überall, die Kosten für Strom und Gas steigen weiter, die Inflation erreicht besorgniserregende Höhen, und in Westminster geht es um wenig anderes als Partys. Seit vielen Wochen schon widmen sich die britischen Medien wie auch viele Abgeordnete der Frage, ob, und wenn ja, wie viele Partys in Downing Street zu Lockdown-Zeiten stattfanden und wer sie besuchte. Die Detailtiefe der Recherchen ist beeindruckend, die Liste der Zusammenkünfte lang, darunter sind Events mit dem Titel "Wein & Käse", aber auch ein Quiz-Abend, Fotos inklusive. Es ist manchmal, als verfolge man nicht die Politik eines wichtigen westlichen Staates, sondern eine Sitcom auf ITV, nur dass die Fernbedienung zum Umschalten kaputt ist.
Boris Johnson und "Partygate":"Ich entschuldige mich"
Die Lage wird zunehmend ernst für Boris Johnson: Der britische Premierminister gibt zu, mitten im Lockdown eine Feier im eigenen Garten besucht zu haben. Und eine deutliche Mehrheit der Briten spricht sich inzwischen für seinen Rücktritt aus.
Von Michael Neudecker, London
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