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Nach 14 Jahren brachte David Cameron die britischen Konservativen 2010 an die Macht zurück. Er modernisierte das Programm der Partei, punktete mit seiner hübschen Frau und setzte ein striktes Sparpaket durch. Der Skandal um "News of the World" bringt den 44-Jährigen in Bedrängnis: Der smarte Cameron kämpft um sein Amt. Seine Karriere in Bildern.
Vor dem britischen Unterhaus hat der britische Premierminister David Cameron ein Fehlverhalten seines Büros bestritten. Dass er mit Murdoch-Leuten über den Wunsch von News Corp., den Bezahlsender BSkyB zu übernehmen, gesprochen habe, leugnet er nicht. Doch die Unterhaltungen seien angemessen gewesen. Er räumte ein, dass sowohl seine konservative Regierungspartei als auch die oppositionelle Labour-Partei es versäumt hätten, wichtige Entwicklungen im Abhörskandal weiterzuverfolgen.
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Über das Verhältnis des Premierministers zu diesem Mann diskutiert Großbritannien: Cameron machte Andrew Coulson zu seinem Kommunikationsberater. Bereits während Coulsons Zeit als Chefredakteur bei News of the World wurden schon Prominente abgehört. Der britische Premier erklärte im Unterhaus, dass er Coulson "rückblickend" nicht mehr engagieren würde. Der Tory unterhielt jedoch auch enge Kontakte zu anderen Top-Managern von News International.
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Die im Abhörskandal vorübergehend festgenommene Murdoch-Managerin Rebekah Brooks war Gast bei Camerons 44. Geburtstag im vergangenen Oktober. Auch Weihnachten feierte sie mit den Camerons. Es war die 27. Begegnung des Premiers mit Murdoch-Managern in nur 15 Monaten Amtszeit.
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Bisher war es in Camerons Karriere nur in eine Richtung gegangen: nach oben. Bei der Unterhauswahl im Mai 2010 führte er die Konservativen nach inzwischen 14 Jahren in der Opposition wieder an die Regierung. Am 11. Mai 2010 wurde er zum Premierminister ernannt und führt seither die Koalition mit den Liberaldemokraten an.
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Cameron stammt aus privilegierten Verhältnissen, besuchte die Eliteschulen Eton und Oxford und begann direkt nach seinem Abschluss in Philosophie, Politik und Wirtschaft seine Karriere in der Politik. Diese Herkunft ...
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... ist immer wieder Anlass für politische Gegner, den 44-Jährigen als elitär und intolerant abzuqualifizieren - ein Image, gegen das sich der leidenschaftliche Sportler heftig wehrt. In seinen fünf Jahren als Parteichef hatte er den Tories eine radikale Neuausrichtung verordnet.
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Er nahm Familienpolitik, Umweltschutz und Armutsbekämpfung ins Parteiprogramm der Konservativen auf und setzte sich für mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen ein. Sein Problem war aber: Kaum jemand hatte diese Neuausrichtung mitbekommen. Die meisten Briten fanden zwar ...
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... Cameron selbst ganz sympathisch und dynamisch, glaubten aber, dass er in der Regierungsverantwortung wieder alte konservative Politik machen würde. Mehr als die Hälfte der Briten waren vor der Wahl der Meinung, Camerons größtes Talent sei das Verkaufen.
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Punkten konnte Cameron mit seiner Familie. Ehefrau Samantha Cameron, genannt "Sam Cam", begeisterte die Massen beim Tory-Parteitag 2009 mehr als ihr Mann, weil sie ein 59 Pfund billiges Kleid einer gängigen Marke trug. Diese Bodenständigkeit ...
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... freut die Briten - da macht es nichts, dass Samantha aus der britischen Aristokratie stammt. Die Camerons haben vier Kinder. Nancy, Arthur und Töchterchen Florence, die am 24. August 2010 zur Welt kam. Ihr ältester, schwerbehinderter Sohn Ivan starb im Februar 2009.
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Schon seit Beginn seiner Amtszeit hat Cameron mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. So drohte die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnote des Landes herabzustufen. Cameron ließ daraufhin das härteste Sparprogramm seit dem Zweiten Weltkrieg ausarbeiten - und zeigte, dass er nicht nur ein guter Verkäufer ist.
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Bis 2014 will die Regierung einen weitgehend ausgeglichenen Haushalt erreichen. Im öffentlichen Dienst sollen in den nächsten Jahren deshalb etwa eine halbe Million Stellen abgebaut werden, die Sozialausgaben sinken. Die Bereiche Sozialhilfe, Bildungs- und Gesundheitspolitik werden reformiert.
Ob David Camerons Auftritt vor dem Unterhaus ausreicht, um jene Kritiker zu beruhigen, die seinen Rücktritt als Premierminister fordern, bleibt abzuwarten.