Es ging wild zu in London, als England gegen Schottland spielte, am Trafalgar Square war die Geräuschkulisse eine Mischung aus Fanliedern und Polizeisirenen, die allgemeine Berauschtheit verschob die Hemmschwelle unter zwei Meter Abstand. Zwei Wochen nach dieser Vorrundenpartie der Fußball-EM zeigen sich die Folgen in Zahlen: 1991 Schotten, die im Infektionszeitraum mindestens ein EM-Event besuchten, wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Ein Drittel der 1991 war bei Fan-Veranstaltungen in Schottland, gut zwei Drittel waren in London, 397 gar im Wembley-Stadion. Die Frage ist jetzt, was die britische Regierung mit diesen Zahlen macht. Eine denkbare Antwort wäre: nichts.
Großbritannien:Fußball, Delta, Küsse, Chaos
Lesezeit: 3 Min.
Auf EM-Events im Königreich haben sich zahlreiche Besucher mit Covid-19 infiziert. Die Inzidenz im Land ist so hoch wie nirgendwo sonst in Europa. Boris Johnsons Regierung tut allerdings gelassen. Und jetzt kommt auch noch Merkel zu Besuch.
Von Michael Neudecker, London
Lesen Sie mehr zum Thema