Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Cameron-Nachfolge: Erste Wahlrunde geht an May

Favoritin Theresa May holt die meisten Stimmen im ersten Wahlgang der konservativen Abgeordneten. Liam Fox und Stephen Crabb scheiden aus dem Rennen aus.

Bei den britischen Konservativen deutet alles auf einen Machtkampf zwischen zwei Frauen um die Führung der Tories hin. Innenministerin Theresa May steht am Dienstag nach Beginn des Auswahlverfahrens als Favoritin da, gefolgt von Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom. Damit könnte erstmals seit dem Rückzug Margaret Thatchers 1990 wieder eine Frau als Premier in Downing Street 10 einziehen.

Im ersten Wahldurchgang am Dienstag lag May klar voran. Etwa die Hälfte der Abgeordneten (165) stimmte für sie. Damit erhielt sie eine Stimme mehr als die übrigen vier Bewerber zusammengenommen, berichten Guardian und BBC. An zweiter Stelle folgte Leadsom, danach Justizminister Michael Gove und Arbeitsminister Stephen Crabb. Der ehemalige Verteidigungsminister Liam Fox ist als Letztplatzierter automatisch ausgeschieden. Crabb zog kurz darauf ebenfalls seine Kandidatur zurück. Crabb sagte der britischen BBC, er scheide als Kandidat aus und unterstütze nun Theresa May.

In einem ersten Statement zeigte sich May sehr "zufrieden über die Unterstützung ihrer Kollegen" - sie sei die einzige Kandidatin, die die ganze Partei einen könne.

Das Rennen um den Vorsitz der Tories hatte der angekündigte Rücktritt des Premierministers David Cameron eröffnet, der nach seiner Niederlage beim Brexit-Referendum in den kommenden Monaten abtritt. Die Tory-Abgeordneten müssen in mehreren Wahlgängen zwei der fünf Kandidaten auswählen, dies dürfte sich bis zum nächsten Dienstag hinziehen. Später müssen die etwa 150 000 Parteimitglieder über die zwei Spitzenreiter abstimmen. Bis spätestens September soll die Personalfrage gelöst sein.

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