Süddeutsche Zeitung

Großbritannien:Cameron: Brexit wäre "Akt der ökonomischen Selbstverletzung"

  • David Cameron hat während einer TV-Debatte seinen eindringlichen Appell erneuert: Großbritannien dürfe nicht aus der EU austreten.
  • Der britische Premierminister bezeichnete einen Austritt als "Akt der ökonomischen Selbstverletzung".
  • Am 23. Juni entscheiden die Bürger Großbritanniens, ob sie in der EU bleiben wollen - oder sie verlassen.

Der britische Premierminister David Cameron hat erneut eindringlich vor einem Austritt aus der EU gewarnt. Ein Brexit "wäre ein Akt wirtschaftlicher Selbstverletzung", sagte er am Donnerstagabend in einem Interview des Senders Sky News.

"Wenn Sie den EU-Binnenmarkt verlassen wollen, wie es die Leave-Kampagne vorhat, werden Sie unsere Wirschaft grundlegend schädigen", sagte Cameron während der Debatte (hier im Video ab 0:35).

"Wenn wir den Binnenmarkt verlassen würden, gäbe es weniger Jobs in der Automobilindustrie, weniger Investitionen in unser Land", sagte Cameron weiter. Zudem könne es ein Jahrzehnt dauern, bis Großbritannien neue Handelsdeals ausgehandelt habe.

Brexit erhöhe Gefahr eines Krieges in Europa

Cameron wandte sich auch gegen den Vorwurf der Brexit-Befürworter, er betreibe Angstmache. "Ich mache mir aufrichtig Sorgen darüber, was passiert, wenn wir den Binnenmarkt verlassen."

Er habe auch nicht übertrieben, als er im Mai gewarnt habe, dass ein Brexit die Gefahr eines Krieges in Europa erhöhen werde. Auf dem Kontinent habe es im vergangenen Jahrhundert schon zweimal ein enormes Blutbad gegeben. "Können wir so zuversichtlich sein, dass wir alle Probleme Europas und alle Spannungen Europas gelöst haben?", fragte Cameron.

Abstimmung am 23. Juni

Für Sky News wurde Cameron zunächst von Moderator Faisal Islam vor allem zum Thema Migration und Einwanderung befragt, danach stellte er sich Fragen der Zuschauer, die in der Mehrzahl äußerst kritisch ausfielen.

In Großbritannien wird am 23. Juni darüber abgestimmt, ob das Land in der EU bleiben soll oder nicht. Der Ausgang der Abstimmung ist Umfragen zufolge offen.

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SZ.de/ap/hatr
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