Truss-Nachfolge:Die neue Demut des Boris J.

Truss-Nachfolge: "Eine sehr gute Chance": Boris Johnson, hier bei seiner Ankunft in London am Samstag, hat offenkundig nicht genug Unterstützer gefunden.

"Eine sehr gute Chance": Boris Johnson, hier bei seiner Ankunft in London am Samstag, hat offenkundig nicht genug Unterstützer gefunden.

(Foto: Gareth Fuller/dpa)

Der eigens aus dem Urlaub nach London zurückgekehrte frühere britische Premier verzichtet auf eine erneute Kandidatur, vorgeblich, um die Partei zu einen. Das nehmen ihm längst nicht alle ab.

Von Michael Neudecker, London

Boris Johnson hielt eine Boris-Johnson-Rede, er klopfte mit der Hand auf den Tisch, hob die Stimme immer wieder und sagte, dieses Land habe nun die Chance, "die Augen zum Horizont zu erheben". Er sprach von den Herausforderungen für den neuen Premierminister, aber "my friends", es tue ihm leid, er wisse, alle warteten "auf die punch line", doch er sei zu dem Schluss gekommen: "Diese Person kann nicht ich sein." Das Klicken der Fotografen wurde danach so hektisch und laut, dass Johnson seine Rede kurz unterbrach. Dass er nun doch nicht als neuer Tory-Chef und Premierminister kandidierte, kam ja selbst für viele in der Partei unerwartet damals. Es war Juni 2016, das Vereinigte Königreich hatte soeben entschieden, die Europäische Union zu verlassen, angetrieben nicht zuletzt von ihm, Boris Johnson. Geschichte wiederholt sich manchmal, und wenn jemand jederzeit gut ist für eine überraschende punch line, dann er.

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