Gefangenenaustausch:Basketballerin gegen "Händler des Todes"?

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Brittney Griner wurde wegen Besitzes eines Haschisch-Öls in Russland zu neun Jahren Straflager verurteilt. (Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP)

Die US-Profisportlerin Brittney Griner sitzt seit einigen Tagen in einem russischen Straflager. Kommt es zu einem Insassenaustausch, dürfte ein berüchtigter Waffenhändler freikommen. Mindestens.

Von Frank Nienhuysen

Hunderte Seen, viele Flüsse, ein Naturidyll prägt das russische Gebiet Mordwinien, außer den Bodenschätzen und einem dichten Netz an Strafkolonien. Etwa 500 Kilometer südöstlich von Moskau gibt es seit hundert Jahren ein Lagersystem, dessen Ruf selbst für russische Verhältnisse miserabel ist. Die Pussy-Riot-Aktivistin Nadeschda Tolokonnikowa schrieb vor neun Jahren über ihre Haftzeit in der Kolonie "IK-14", dass sie 16 bis 17 Stunden täglich in der Nähwerkstatt arbeiten musste, bei vier Stunden Schlaf, "höchstens". Schon in ihrer Moskauer Untersuchungshaft habe sie über Mordwinien gehört, dort gebe es das härteste Regime, die längsten Arbeitszeiten, die schlimmste Rechtlosigkeit. Nur ein paar Kilometer entfernt, in "IK-2", sitzt seit einigen Tagen die zweimalige Olympiasiegerin Brittney Griner aus den USA, eine der besten Basketballerinnen der Welt.

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