Griechenland:"Tempi war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat"

Vor dem griechischen Parlament protestieren Menschen gegen die Pläne der Regierung, die öffentliche Wasserversorgung zu privatisieren.

Vor dem griechischen Parlament protestieren Menschen gegen die Pläne der Regierung, die öffentliche Wasserversorgung zu privatisieren.

(Foto: Louisa Gouliamaki/AFP)

Seit dem schweren Zugunglück bei Tempi herrscht Krisenstimmung in Griechenland. Doch die Menschen protestieren nicht nur gegen das veraltete Bahnsystem - noch viel mehr ist faul im Staat. Und der reagiert autoritär.

Von Tobias Zick, Thessaloniki

Der Sargdeckel blieb geschlossen bei dem Begräbnis, das ist in Griechenland sehr unüblich, aber von dem Toten hatten die Retter nur den Kopf gefunden, der Anblick wäre für die Trauernden zu viel gewesen. Es war still bei der Zeremonie, auch das ist in Griechenland eher ungewöhnlich, aber dann plötzlich brach es aus dem Vater des Toten heraus. "Wenn sie euch danach fragen, dann sagt es laut", rief er in die schweigende Menge: "Es war kein Unfall. Es war Mord."

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