Griechenland:"Unsere Seelenlage austauschen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird bei ihrem Besuch in Athen mit der Eurokrise und dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert, danach trifft sie sich mit Schülern und erhält ein besonderes Geschenk.

Von Christiane Schlötzer, Athen

Über Athen ist der Himmel regengrau, und Angela Merkel muss am Morgen erst mal mit der Vergangenheit kämpfen. Der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos erinnert die Kanzlerin an die Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg, die Athen seit Jahren immer wieder vorbringt. Unter der Regierung von Premier Alexis Tsipras hat eine Kommission die Kriegsschäden auf 289 Milliarden Euro beziffert. Pavlopoulos sagt, die Frage sollte "juristisch auf europäischer Ebene" geklärt werden. In Berlin dagegen hält man das Thema für abgeschlossen. Merkel sagt, die Deutschen seien sich ihrer historischen Verantwortung bewusst, "wir wissen, wie viel Leid wir über Griechenland gebracht haben". Auch deshalb seien, "gute Beziehungen mit Griechenland" so wichtig. Tsipras hat am Vortag das heikle historische Thema beim Treffen mit Merkel nur gestreift. Er sprach von "Problemen, die uns die Geschichte hinterlassen hat", fügte aber hinzu, "wir sollten uns auf die Zukunft fokussieren".

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