Süddeutsche Zeitung

Griechenland:Krawalle nach Anarchisten-Demo in Athen

  • Hunderte Demonstranten fordern am Dienstagabend von der linksgerichteten Regierung in Athen, Strafrechtsbestimmungen der Vorgängerregierung aufzuheben.
  • Nach der offiziellen Kundgebung kommt es zwischen einigen Anarchisten und der Polizei zu Ausschreitungen.
  • In den vergangenen Wochen hatte die anarchistische Bewegung den Druck auf Ministerpräsident Tsipras und seine Syriza-Partei erhöht - deren Politik geht den Demonstranten nicht weit genug.

Dutzende Demonstranten werfen Steine und Molotowcocktails

In Athen sind nach einer Demonstration von Linksextremisten gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei ausgebrochen. Wie aus Polizeikreisen verlautete, forderten am Dienstagabend zunächst mehrere Hundert Demonstranten, dass die linksgeführte Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras Strafrechtsbestimmungen der Vorgängerregierung aufhebt.

Nach der Kundgebung hätten einige Dutzend Teilnehmer die Polizei mit Steinen und Molotowcocktails beworfen, hieß es. Mülleimer und andere Gegenstände wurden in Brand gesetzt. Die Krawalle konzentrierten sich wie schon oft auf die Umgebung der Polytechnischen Hochschule im Herzen des Viertels Exarcheia.

Aber auch in der Nähe des Parlaments im Stadtzentrum hinterließ der Protest Spuren: Auf Mauern rund um die Volksvertretung waren Parolen wie "Krieg der Demokratie" oder "Feuer in den Gefängnissen" zu lesen.

Syriza geht der anarchistischen Bewegung nicht weit genug

Die anarchistische Bewegung in Griechenland hatte in den vergangenen Wochen den Druck auf die Regierung erhöht. So besetzte sie wiederholt öffentliche Gebäude oder Büros der Regierungspartei Syriza.

Tsipras Partei, die die Polizeigewalt gegen Demonstranten unter den Vorgängerregierungen kritisiert hatte, plant zwar die Abschaffung der Hochsicherheitsgefängnisse. Das geht den Anarchisten allerdings nicht weit genug. Sie fordern die Abschaffung weiterer strafrechtlicher Bestimmungen. Die Opposition wirft der Regierung hingegen vor, zu lasch mit den Linksextremisten umzugehen.

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