Die griechischen Behörden haben mit der Räumung des Lagers von Idomeni begonnen. Einheiten der Bereitschaftspolizei sperrten am frühen Dienstagmorgen das Lager weiträumig ab. Ein Hubschrauber überflog die Region. Er soll Bilder direkt in die Einsatzzentrale schicken, hieß es aus Polizeikreisen. 400 Beamte sind offenbar im Einsatz.
Die Presse durfte sich vorerst nicht dem Camp nähern. "Wir dürfen nicht ins Lager. Ich sehe mehrere Busse der Bereitschaftspolizei, die in die Richtung des Lagers fahren", sagte ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur.
Die Aktion war zuvor angekündigt worden. Der Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos Kyritsis, hatte zuvor gesagt, die Räumung werde sich wohl hinziehen. "Wir wollen keine Gewalt anwenden. Die Evakuierung wird bis zu zehn Tage dauern."
8500 Flüchtlinge leben derzeit in Idomeni. Sie sollen in organisierte Auffanglager gebracht werden. Bisher läuft die Evakuierung ruhig ab. Migranten und Flüchtlinge sammelten ihr Hab und Gut und stiegen in mehrere Busse ein. Doch es gibt auch Menschen, die in Idomeni bleiben wollen. Sie hatten sich am Tag vor der Räumung in den Wäldern und Feldern der Gegend versteckt.
Ort der Hoffnungslosigkeit
2015 war der Grenzübergang zwischen Griechenland und Mazedonien zum Startpunkt der sogenannten Balkanroute geworden: Wer es von Syrien und anderen Ländern zu den griechischen Inseln schaffte, reiste früher oder später über Idomeni entlang der Eisenbahnschienen weiter gen Norden. Als Mazedonien seine Grenze im Februar dieses Jahres schloss, um den Flüchtlingszustrom zu stoppen, erlangte Idomeni schließlich traurige Berühmtheit (ausführliche Reportage).
Quasi über Nacht sammelten sich fast 15 000 Flüchtlinge und Migranten an der Grenze. Mitten im Νirgendwo entstand ein provisorisches, wildes Lager, ohne Toiletten, ohne medizinische Versorgung. Die eindrückliche Entwicklung im Zeiraffer:
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Viele Hilfsorganisationen engagierten sich vor Ort, organisierten Verpflegung, aber auch Schulunterricht für die Kinder. Die Trennung angesichts der Räumung fällt schwer:
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Bis jetzt harrte ein harter Kern aus Flüchtlingen und Migranten in der Zeltstadt von Idomeni aus. Die Menschen hoffen, die Grenze könne sich öffnen, und wollen deshalb nicht in staatliche Auffanglager umsiedeln. Trotz Hilfe von außen verschlimmerte sich die Situation. Unter anderem kursierten Berichte über Prostitution und Drogenhandel im Lager.