Wie wird es ausgehen für Griechenland? Die Verhandlungen in Brüssel sind hart - vor allem die deutsche Delegation um Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigt sich ziemlich unnachgiebig.
Es wird eine lange Nacht - nicht nur für die führenden EU-Politiker in Brüssel, sondern auch für die Journalisten, die im Presseraum des EU-Rates auf den Ausgang der Verhandlungen warteten. Aber nun gibt es ein Ergebnis.
Na also, könnte die Geste des griechischen Premiers Alexis Tsipras bedeuten - oder aber: Anders geht's wohl nicht. Um Schulden abzubauen, soll ein Privatisierungsfonds griechisches Vermögen veräußern. Tsipras hatte sich lange dagegen gewehrt, dass der Treuhandfonds 50 Milliarden Euro schwer sein soll.
Gemeinsam mit seinem Finanzminister Euklid Tsakalotos tritt Tsipras vor die Presse. Sind sie nun zufrieden, und nur zu müde, um es zu zeigen? "Wir haben in einer gerechten Schlacht bis zum Ende gekämpft", sagt Tsipras. Griechenland habe seine "verlorene nationale Souveränität zurückgewonnen" und könne "auf eigenen Beinen stehen".
Eher angespannt wirkt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz nach dem Ende der Gespräche in Brüssel. Trotzdem sagt sie, sie könne dem deutschen Parlament nun "aus voller Überzeugung empfehlen", dass es Verhandlungen über ein drittes Paket im Volumen von 82 bis 86 Milliarden Euro zustimme.
Frankreichs Präsident François Hollande gelingt fast ein Lächeln, als er zur Pressekonferenz erscheint. Griechenland kann ihm zufolge in der Euro-Zone bleiben. "Was ich wollte, war mehr als das Interesse Griechenlands", sagt er dann. "Es war das Interesse Europas."
Verkniffen wirken der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker (links), EU-Ratspräsident Donald Tusk (rechts) und der Präsident der Europgruppe Jeroen Dijsselbloem (Mitte), als sie den Deal mit Griechenland vorstellen. "Es wird keinen Grexit geben", sagt Juncker. Entsprechend sei man mit dem Ergebnis zufrieden. Doch es werde "strenge Bedingungen geben", sagt Tusk. Und Dijsselbloem kündigt an, das griechische Parlament werde bis Mittwoch dem gesamten Paket zustimmen.
Italiens Premier Matteo Renzi wirkt nicht so erleichtert, wie man angesichts der Tatsache, dass es überhaupt eine Einigung gibt, erwarten könnte. "Es war eine Nacht großer Zugeständnisse und auch mancher Spannungen", sagt Renzi.
Einer der wenigen, die sich sichtlich über die Ergebnisse des Treffens freuen, ist Spaniens Premierminister Mariano Rajoy. Er spricht von einer vernünftigen Lösung.