Grevesmühlen:Menschenketten gegen Gewalt

Knapp eine Woche nach einem mutmaßlich rassistischen Zwischenfall um eine ghanaische Familie in Grevesmühlen haben am Donnerstag Hunderte in Mecklenburg-Vorpommern mit Menschenketten gegen Gewalt demonstriert. In der rund 10 500 Einwohner zählenden westmecklenburgischen Kleinstadt Grevesmühlen versammelten sich laut Polizei rund 460 Menschen, die Veranstalter sprachen von 500 Teilnehmern. Diese verbanden sich mit bunten Bändern zu einer Kette durch das Plattenbaugebiet Ploggenseering. Dort hatte sich der Vorfall am Freitag vergangener Woche ereignet. Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich. Allerdings waren von einigen Passanten am Rand auch abfällige Bemerkungen zu hören. An der Menschenkette beteiligten sich der Bürgermeister des Ortes, Lars Prahler (parteilos), Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin (SPD) und der Wismarer SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Junge. Auch rund um den Schweriner Dom bildete sich am Donnerstagabend eine Menschenkette als Zeichen gegen Rassismus.

Am Freitagabend vergangener Woche war es laut Polizei in Grevesmühlen zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe deutscher Jugendlicher und einem ghanaischen Vater gekommen, wobei der Mann leicht verletzt wurde. Er wollte demnach die Gruppe zur Rede stellen, nachdem ein Elfjähriger seiner achtjährigen Tochter ein Bein gestellt haben soll. Bei der Auseinandersetzung fielen den Angaben zufolge rassistische Äußerungen. Auch gegen den ghanaischen Vater wurden laut Polizei Anzeigen wegen Körperverletzung erstattet. Die Ermittlungen zu dem Fall sind noch nicht abgeschlossen.

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