Süddeutsche Zeitung

Grenze zu Griechenland:Mazedonien feuert Tränengas auf Flüchtlinge

Die mazedonische Polizei ist an der Grenze zu Griechenland mit Tränengas gegen Flüchtlinge vorgegangen.

Hinter Stacheldraht verschanzte Bereitschaftspolizisten feuerten Tränengaspatronen in eine aufgebrachte Menge, die Einlass in die ehemalige jugoslawische Teilrepublik forderte, berichten mehrere Nachrichtenagenturen. Mindestens vier Menschen sollen verletzt worden sein. Es heißt, dass zuvor Flüchtlinge mehrmals die mazedonischen Beamten angeriffen hätten.

Außerdem soll die Polizei neuen Stacheldraht gespannt haben, um die Flüchtlinge daran zu hindern, zu Fuß die Grenze zu überqueren. Mehrere Tausend Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika hatten die kühle Nacht unter freiem Himmel im Niemandsland verbracht, nachdem Mazedonien am Vortag an seinen Grenzen im Süden und Norden wegen der hohen Anzahl von Flüchtlingen den Ausnahmezustand ausgerufen und damit die Grenzen faktisch dichtgemacht hatte.

Mazedonien hat sich zu einem Haupt-Transitland für Flüchtlinge entwickelt, die von Griechenland aus weiter in die nördlichen Staaten der Europäischen Union wollen. Seit Juni gilt ein neues Gesetz, das Flüchtlingen 72 Stunden Zeit gibt, durch Mazedonien zu reisen und dabei auch öffentliche Verkehrsmittel kostenlos zu nutzen. Seitdem schwoll die Zahl der Flüchtlinge im Grenzort Gevgelija täglich an. In Griechenland waren allein im Juli 50 000 Menschen aus unterschiedlichen Staaten angekommen, weit mehr als im gesamten vergangenen Jahr.

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SZ.de/Reuters/dpa/odg
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