Um eine Eskalation zwischen griechischen und türkischen Zyprern zu verhindern, schufen UN-Friedenstruppen vor vierzig Jahren eine Pufferzone auf der Insel. Im menschenleeren Grenzgebiet verstauben Hinterlassenschaften der Siebziger Jahre.
Venezianisch, osmanisch, britisch: Zypern wurde in den vergangenen 500 Jahren von vielen Herrschern regiert. Am 16. August 1960 erlangte die Insel aufgrund des Zürcher und Londoner Abkommens zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei die Unabhängigkeit.
In der Folge kam es wiederholt zu Spannungen zwischen griechischen und türkischen Zyprern, die in Unruhen und Anschlägen gipfelten. Durch einen Putsch der zyprischen Nationalgarde wurde 1974 Präsident Makarios gestürzt. Er hatte sich gegen eine Angliederung Zyperns an Griechenland gestemmt. Unter Berufung auf ihre Rolle als Beschützer der türkischen Inselbewohner besetzte die Türkei anschließend den Norden Zyperns.
Im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommen am 16. August 1974 wurde Zypern durch die sogenannte "Green Line" geteilt, eine Demarkationslinie, die unter der Verwaltung der UN-Friedenstruppen steht. Sie ist bis zu sieben Kilometer breit, an ihrer schmalsten Stelle - mitten in der Hauptstadt Nikosia - sind es gerade einmal sechs Meter.
Als die Pufferzone geschaffen wurde, verließen die Menschen die Gegend. Was sie hinterlassen haben, verfällt.
Im Bild: Eine verlassene Straße in der Pufferzone in Nikosia.