Grafik der Woche:Ein Konzern, der Nationalstolz herstellt

Von Lea Deuber

Nahezu alle großen Firmen in China teilen eine Gemeinsamkeit: Im Ausland sind sie meist gänzlich unbekannt. So ein Fall ist auch Huawei, immerhin Platz 72 auf der jährlich erscheinende Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt. Der 1987 gegründete Konzern mit Sitz im südchinesischen Shenzhen ist erst international bekannt, seit er ins Fadenkreuz der Amerikaner geraten ist.

Die USA werfen der Finanzchefin des Großkonzerns, gleichzeitig Tochter des Firmengründers, einen Verstoß gegen die Iran-Sanktionen vor. In den kommenden Wochen soll sie in die USA ausgeliefert werden. Dort drohen ihr im Fall einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft.

Für China ein doppelter Schock. Das Unternehmen ist nicht nur wichtig für die Modernisierung der Wirtschaft. Der Konzern ist auch Nationalstolz. Seit diesem Jahr verkauft Huawei mehr Smartphones als Apple. Knapp jedes zehnte Geräte in Deutschland trägt das Logo des chinesischen Herstellers.

Das Unternehmen verdient längst nicht nur Geld mit Telefonen. Es vertreibt weltweit Netzwerk-IT, Software sowie Cloud-Dienstleistungen. In Deutschland könnte es bald die Technologie für 5G-Netze liefern. Die Regierungen in den USA, Australien und Neuseeland haben das bereits ausgeschlossen. Sie werfen dem Unternehmen zu große Nähe zur chinesischen Regierung vor.

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