"Gotteslästerung":Kurschus übt Kritik an Kyrill

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, wegen dessen Rechtfertigung des Kriegs in der Ukraine Gotteslästerung vorgeworfen. "Mich empört, wenn der Patriarch von Moskau einen Angriffskrieg als gottgewolltes Mittel darstellt, um seine eigene Auffassung des Christentums und seine Sicht der Geschichte durchzusetzen", sagte die westfälische Präses beim Johannisempfang der EKD am Mittwochabend in Berlin. "Gott in dieser Weise vor den eigenen Karren zu spannen, halte ich für Gotteslästerung", ergänzte sie. Kurschus sagte zugleich, sie verurteile nicht die gesamte russische Orthodoxie, die vielstimmig sei. "Wir dürfen und werden die ökumenischen Brücken zu ihr nicht abbrechen", betonte Kurschus.

© SZ vom 23.06.2022 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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