Gorch Fock wieder auf hoher See:Angekratzter Stolz der Marine

Todessturz einer Kadettin, Berichte über sexuelle Belästigung an Bord und Gerüchte über eine Meuterei: Zuletzt machte die Gorch Fock vor allem Negativ-Schlagzeilen. Trotzdem hielt die Marine an ihrem Vorzeige-Schiff fest. Mit neuem Kommandanten und neuem Ausbildungsprogramm geht es jetzt erstmals wieder auf große Fahrt. Der Mythos Gorch Fock in Bildern.

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(Foto: dpa)

Todessturz einer Kadettin, sexuelle Belästigung und Gerüchte über eine Meuterei: Zuletzt machte die Gorch Fock vor allem Negativ-Schlagzeilen. Trotzdem hielt die Marine an ihrem Vorzeige-Schiff fest. Mit neuem Kommandanten und neuem Ausbildungsprogramm geht es jetzt erstmals wieder auf große Fahrt. Der Mythos Gorch Fock in Bildern. Erstmals nach der Affäre um die Ausbildungsmethoden an Bord der "Gorch Fock" sticht das Segelschulschiff wieder in See. Nach dem tödlichen Sturz einer 25-jährigen Kadettin aus der Takelage im November 2010 war das Ausbildungskonzept auf dem Schiff in die Kritik geraten.

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Die Besatzung verabschiedet sich von den Angehörigen: Das Schiff nimmt Kurs auf die Kanarischen Inseln und soll erst im Mai 2013 wieder in seinen Heimathafen Kiel zurückkehren. Auch die erste Fahrt im Jahr 1959 hatte die Kanarischen Inseln zum Ziel. Damals wurde Santa Cruz de Tenerife angelaufen.

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An Bord ist derzeit eine 150-köpfige Besatzung. Ende Januar sollen dann die ersten Offiziersanwärter dazustoßen und auf dem Schiff ausgebildet werden.

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Neuer Kommandant ist seit August 2012 Kapitän zur See Helge Risch. Der 49-Jährige kennt das Schiff bereits aus seiner Zeit als Erster Offizier von 2000 bis 2002. Zuletzt war er zwei Jahre bei der NATO.

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Sein Vorgänger, Norbert Schatz (im Bild links mit Michael Brühn, der vor Schatz das Kommando auf der Gorch Fock hatte), wurde im Januar 2011 vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg seines Amtes enthoben. Zuvor hatte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, Berichte vorgelegt, in denen Kadetten und Offiziere die Zustände auf der Gorch Fock anprangerten. Es ging um den Vorwurf der Meuterei, der sexuellen Belästigung und um massiven Druck, der angeblich auf Kadetten ausgeübt wurde.

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(Foto: DPA/DPAWEB)

Die Gorch Fock ist, so heißt es offiziell, "Ausbildungsschiff der Deutschen Marine, auf dem Offiziers- und Unteroffiziersanwärter ihre praktische und theoretische Ausbildung für spätere Verwendungen in der Flotte" erhalten. Bis heute waren mehr als 11.000 Kadetten an Bord des Seglers.

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(Foto: Maurizio Gambarini/dpa)

Die Arbeit in den bis zu 45 Meter hohen Masten wurde in der Folge des tödlichen Sturzes als zu gefährlich kritisiert. Seit 1959 sind sechs Kadetten bei Unfällen auf dem Schiff gestorben.

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(Foto: dapd)

Mittlerweile lernen die Kadetten das Arbeiten in der Takelage, also in Masten und Tauwerk, deshalb an diesem 28 Meter hohen Übungsmast an der Flensburger Marineschule, bevor sie das erste Mal an Bord gehen. Beim Training auf dem Festland sind die Kadetten mit Seilen gesichert.

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Das Schiff lief 1958 vom Stapel, ist 89,40 Meter lang, zwölf Meter breit und hat 2037 Quadratmeter Segelfläche.

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8,5 Millionen D-Mark kostete seinerzeit der Bau der Drei-Mast-Stahl-Bark, deren Wert heute auf 50 Millionen Euro geschätzt wird.

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(Foto: N/A)

Die Gorch Fock gilt als "Stolz der Marine". Es gab nicht nur eine Briefmarke und eine Sondermünze mit ihrem Abbild, sie zierte von Oktober 1963 an auch für mehr als 25 Jahre die Rückseite jedes Zehn-Mark-Scheines.

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(Foto: REUTERS)

Immer mit dabei ist die Galionsfigur, ein stilisierter Albatros. Die aktuelle Skulptur ist schon die insgesamt sechste, die den Bug ziert. Am Aussehen der Figur hat sich im Laufe der Zeit allerdings kaum etwas geändert.

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