Tod von Michail Gorbatschow:Abschied von einem, der es versucht hat

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Nobelpreisträger Dmitrij Muratow (vorne) beim Begräbnis von Michael Gorbatschow. (Foto: Sergei Savostyanov/IMAGO/ITAR-TASS)

Am Sarg von Michail Gorbatschow wird klar: Wofür er stand, das passt nicht ins heutige Russland. Über ein Begräbnis, bei dem zu viele Menschen gefehlt haben.

Von Silke Bigalke, Moskau

Man sieht sofort, wer auf dem Weg zum Präsidenten ist. Die Menschen, die sich von Michail Gorbatschow verabschieden wollen, tragen Blumen durch die Moskauer Fußgängerzone. German, 85, hat vier rote Rosen dabei. "Ich erinnere mich an diese Zeit", sagt er, wenn man ihn auf Gorbatschow anspricht. "Alle umarmten sich, alle lachten. Man dachte, jetzt sei Freiheit, die Grenzen sind auf, man kann überall hinreisen. Dieser blöde Vorhang fiel."

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:Zwei Leben

Michail Gorbatschow reformierte die Sowjetunion, beendete den Kalten Krieg und stimmte der Wiedervereinigung Deutschlands zu. Zu Hause wurde er verachtet, im Westen verehrt. Nachruf auf einen, der die Welt verändert hat und ihr doch immer fremd blieb.

Von Frank Nienhuysen

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