Glückwünsche:Die Welt hofft auf Obama

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Großbritanniens Premier Gordon Brown erwarten von den USA Hilfe gegen die Wirtschaftskrise, Iran fordert ein Ende der "Feindschaft".

Der neue US-Präsident Barack Obama hat zur Amtseinführung am Dienstagabend Glückwünsche aus aller Welt erhalten. Zugleich äußerten Staats- und Regierungschefs die Hoffnung, dass es künftig wieder eine bessere Zusammenarbeit mit den USA geben werde. Bundeskanzlerin Angela Merkel wünschte Obama viel Erfolg im Kampf gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise. "Die Vereinigten Staaten sind der Schlüssel auch für die Besserung der wirtschaftlichen Lage weltweit."

Glückwünsche: Barack Obama: Glückwünsche für den neuen Präsidenten der USA.

Barack Obama: Glückwünsche für den neuen Präsidenten der USA.

(Foto: Foto: Reuters)

Wenn es in den USA nicht aufwärts gehe, werde es auch für andere Regionen "sehr, sehr schwierig", sagte sie in Berlin. Weitere wichtige außenpolitische Aufgaben der neuen Regierung seien ein Nachfolgeabkommen für das Klimaschutzprotokoll von Kyoto, die Nahost-Politik und die Nato-Strategie in Afghanistan, sagte Merkel.

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erklärte, er wolle mit Obama "die Welt ändern". Er könne es kaum erwarten, dass der neue US-Präsident "an die Arbeit" gehe.

Großbritanniens Premierminister Gordon Brown bot Obama eine intensive Kooperation an: "Großbritannien steht bei den zahlreichen internationalen Herausforderungen, die vor uns liegen, für eine enge Zusammenarbeit mit der US-Regierung bereit", zitierte ein Sprecher aus einem Brief Browns an Obama. Dieser sei ein Mann mit "großen Visionen und moralischen Zielsetzungen"der die Wirtschaftskrise angehen werde. Als weitere Themen nannte Brown den Umweltschutz, den Nahost-Friedensprozess und Afghanistan.

Großbritannien ist der engste Verbündete der USA. Die Europäische Union bot sich Obama als Partner zur Lösung globaler Probleme an. "Wir müssen zusammenarbeiten, um eine neue Politik des globalen Engagements voranzutreiben", sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

Aus Russland gab es zunächst keine offiziellen Reaktionen. Präsident Dmitrij Medwedjew sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einem Treffen mit Sergej Kisljak, dem russischen Botschafter in Washington: "Natürlich hoffen wir, dass sich mit dem Antritt der neuen US-Regierung die Beziehungen zwischen unseren Ländern adäquat entwickeln, vor allem, weil sich in der letzten Zeit eine Menge Probleme angehäuft haben."

Die iranische Führung wünscht einen Neuanfang in den Beziehungen zu den USA. Außenminister Manutschehr Mottaki erklärte, die USA hätten in den vergangenen Jahren keine vernünftige Annäherung an Iran gesucht. Wenn Obama die Vergangenheit hinter sich lasse und Feindschaft sowie Hegemoniestreben beende, werde es "keine Feindschaft geben". Auch Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte gesagt, eine Annäherung basierend auf Respekt und Freundschaft "würden wir sehr begrüßen".

Israels Präsident Schimon Peres würdigte Obamas Amtseinführung als großen Tag für die ganze Welt. Damit werde einer der größten Fehler der Geschichte, nämlich die Sklaverei, korrigiert, sagte Peres in Jerusalem. Peres versicherte, Israel werde für Obama ein guter Partner sein. Alle hofften, dass Obama mit gutem Willen und Dialog eine friedliche Lösung für alle betroffenen Parteien im Nahen Osten bringen könne.

Papst Benedikt XVI. wünschte Obama Erfolg und Gottes Segen zum Aufbau einer gerechten und freien Gesellschaft. In einem Telegramm äußerte er die Hoffnung, Obama möge zu gegenseitigem Verständnis, zu Zusammenarbeit und Frieden unter den Nationen beitragen.

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