Glückststadt/Hamburg (dpa/lno) - In mehreren Städten im Norden haben Menschen gegen die Inbetriebnahme einer Abschiebehaftanstalt in Glückstadt protestiert. Die Demonstrationen seien weitgehend friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Dem Veranstalter zufolge hatten rund 30 Menschen in der Stadt bei einem Spaziergang vom Hafen zum Abschiebegefängnis demonstriert.
Auch in Hamburg kam es unter dem Motto „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo“ zu einer Kundgebung am Gänsemarkt. Der Polizei zufolge waren rund 100 Teilnehmer vor Ort. Alle seien friedlich gewesen und hätten sich an die Auflagen gehalten. In Flensburg wurde dezentral zu einer Plakataktion aufgerufen. In Kiel fand hingegen eine Fahrraddemo statt, die am Landtag endete.
Die Abschiebehaftanstalt soll nach Verzögerungen nun im Juli in Betrieb genommen werden. Die Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg hatten den Bau und beschlossen und teilen sich die Kosten. In der Abschiebehaft soll es künftig 60 Plätze geben.
© dpa-infocom, dpa:210424-99-336684/3