(SZ) Für viele Menschen, vor allem männliche, ist das Auto die Liebe ihres Lebens, und deshalb stimmt es sie traurig, wenn Radler, Lastenradler und andere linksgrüne Ideologen ihr Herzensgefährt verteufeln. Es ist ja auch viertaktlos, das Auto, das in seiner vornehmsten Erscheinungsform, dem Verbrenner, wertvolle Dienste für den globalen CO₂-Ausbau leistet, auf den Schrotthaufen der Geschichte zu wünschen, also dorthin, wo sich der Kassettenrekorder und das Deutsche Kaiserreich bereits befinden. Leider kursieren viele Irrtümer über das Auto, selbst Gelehrtenzirkel bis hinein ins Verkehrsministerium sind davon infiziert. So gilt das Automobil noch immer als Fortbewegungsmittel, was jeglicher Erfahrung widerspricht. Ein privater Pkw, sagt das Bundesumweltministerium, hat durchschnittlich eine Stunde pro Tag Auslauf, die übrigen 23 Stunden steht er herum und oft im Weg. Im urbanen Milieu, wo das Fahrzeug idealerweise ein SUV ist, erweist sich auch die Fahrt nur als eine etwas freier gestaltete Variante des Stillstands. Das war früher schon so, wie ein berühmter Tagebucheintrag Kafkas belegt: „Im Stau gewesen. Geweint.“
Glosse:Das Streiflicht
Lesezeit: 2 Min.
In England gibt es einen Parkplatz ohne Zufahrt. Lächerlich? Überhaupt nicht, wenn man ernsthaft die Welt retten will.
Lesen Sie mehr zum Thema