(SZ) Ein Beitrag der Spiegel-Kolumnistin Sabine Rennefanz war dieser Tage mit der aufschlussreichen Überschrift „Aufstand der Fleißigen“ versehen, gemeint waren die Wahlerfolge der AfD in Sachsen und Thüringen. Nun ist nicht zu bestreiten, dass deren Wählerinnen und Wähler fleißig, sogar sehr fleißig in ihrem Bestreben waren, möglichst viele Rechtsextreme, „Alles ist ja so-schlecht“-Predigerinnen und Kriegsherrn-Fans in den Landesparlamenten Platz nehmen zu lassen. Aber das schien hier offenkundig nicht angesprochen zu sein. Niemand dürfe sich über den Aufstieg der Rechtsextremen wundern, heißt es in der Kolumne, „wenn in progressiven Kreisen ‚Leistungswillen‘ als Schimpfwort“ gelte. Faschismus entsteht demnach, wenn andere Leute über „Home-Office-Regelungen, Viertage-Woche und ihre Burnout-Symptome reden“, das werde in Sachsen „von der Bäckereiverkäuferin als lebensfremd empfunden“. Folgt man der Spiegel-Kolumne, muss die Bäckereiverkäuferin offenbar, sobald Progressive einen Burnout beklagen, einen überwältigenden Impuls verspüren, sofort einen Nazi zu wählen.
Glosse:Das Streiflicht
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Wähler der AfD erteilen der Regierung einen Denkzettel? Vielleicht ist es eher ein Ausweis von Denkfaulheit, aus Überdruss einen Rechtsextremisten zu wählen.
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