(SZ) Es ist nun wirklich an der Zeit, sich etwas näher mit Friedrich Merz zu beschäftigen. So wie es aussieht, werden weder der Küchentisch-Philosoph Robert Habeck noch die Kommunistin Alice Weidel ins Kanzleramt einziehen. Und dass Olaf Scholz 2025 den Gerhard Schröder von 2002 macht, ist ähnlich wahrscheinlich, wie dass der baldige US-Präsident ein vernünftiger, nicht partiell seniler, bescheidener Mensch ist. Also Merz. Man weiß vieles über ihn: Auf dem Mofa trug er die Haare lang, er kann sich nicht gegen Frauen aus dem Osten durchsetzen, er hält Menschen mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million für gehobenen Mittelstand. Aber wenn man das weiß, kennt man ihn dann auch? Warum zum Beispiel trägt er dieser Tage oft eine dieser seltsamen, bommellosen Rollmützen, die zuletzt auf dem Kopf von Bruce Willis vor langer Zeit gut aussahen? Ist das Ästhetikrenitenz oder die Botschaft, dass er Aiwanger-Hüte, wie sie Markus Söder trägt, für provinziell hält, menschlich wie politisch? Immerhin hat man jetzt erfahren, dass Merz sich über eine existenzdefinierende Frage tiefe Gedanken macht: Wo steht er, wo steht die CDU beim Leib-Seele-Problem?
Glosse:Das Streiflicht
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Hat die CDU eine Seele? Und sollte dies der Fall sein: Steht sie zum Verkauf? Und warum trägt Friedrich Merz eine Rollmütze?
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