(SZ) Früher stellten Friseure eine Motto-Tafel ins Schaufenster ihres Salons, um die Qualität ihrer Arbeit hervorzuheben: "Was Friseure können, können nur Friseure." Wie berechtigt dieser Hinweis ist, wurde zuletzt deutlich, als die Leute aus ihren Höhlen wieder rauskamen, in die sie sich während der Zeit der Kontaktbeschränkungen verkrochen hatten. Dort hatten sich Hausgemeinschaften mit Pastagerichten durchgefüttert, Netflix leergeschaut und sich schließlich gegenseitig die Haare geschnitten. Da hatten sich also welche Topffrisuren verpasst und ähnelten dem Gitarrengott Brian Jones in einer verhangenen Phase. Hier war es hinten zu lang, dort vorne zu kurz, und wenn's am ganzen Kopf struppig ist, sieht der selbstfrisierte Mensch fast so aus wie das Corona-Virus. Das immerhin hat dieses Virus erreicht: Der Respekt vor Friseuren ist bei Nichtfriseuren sehr gewachsen.