(SZ) Eine der absurdesten Verordnungen in diesem Land ist, dass man sein Haustier nicht mit ins Büro bringen darf. Natürlich führt das zu Vereinsamung und Elend. Menschen halten es nun mal nicht miteinander aus, Kollegen noch viel weniger. Von Chefs wollen wir hier gar nicht erst anfangen. Nur Tiere können einen dauerhaft trösten, weil sie suggerieren, sie würden einen verstehen. Genauer gesagt: die Hunde. Die evolutionstechnisch raffinierteste Erfindung der gesamten Fauna war der Dackelblick - Klappe halten, Kopf neigen, nett schauen und so tun, als würde man den egozentrischen Jammermonologen des jeweiligen Futterspenders tatsächlich zuhören. Andere Tierarten mögen Meister der Camouflage, der Jagd oder der Spezifizierung sein, sie sterben trotzdem reihenweise aus. Was nützt es dem Denise-Zwergseepferdchen, dass es genauso kleine warzenähnliche Knubbel trägt wie seine Lieblingskorallenart Annelle Retuculata, wenn diese nun mal ausbleicht und verschwindet? Nur der Hund mit seinem einen, plumpen Trick wird das ganze Artenmassaker bis zuletzt überleben. Schon weil der Mensch narzisstisch so hoffnungslos verblendet ist zu glauben, das Tier interessiere sich wirklich für einen. Aber wie sind wir jetzt noch mal thematisch dermaßen auf den Hund gekommen?