(SZ) Das Studium der Politischen Wissenschaften verlässt der Studierende mit folgendem Wissenschatz über das Parteienwesen: Diskutieren die Mitglieder einer Partei offen und kontrovers, dann ist das nicht gut und ein Zeichen von Richtungslosigkeit, Führungsschwäche und dem Fehlen jener Geschlossenheit, die der Wähler in diesen Zeiten der Verunsicherung erwartet. Hat die Parteiführung dagegen alles fest im Griff und gibt den Kurs vor, dann ist das auch nicht gut und ein Zeichen von Friedhofsruhe und dem Fehlen jener innerparteilichen Demokratie, die der Wähler in diesen Zeiten der Verunsicherung erwartet. Natürlich gibt es gewisse Differenzierungen. In der CDU zum Beispiel darf jeder tun und sagen, was die Chefin will. In der CSU wäre das mit dem Chef eigentlich genauso, wenn man nur wüsste, was der eigentlich will.