(SZ) Es ist einfach herrlich, quasi der zu Wirklichkeit geronnene Traum aller händereibenden Allesbescheidwisser: Eine zwanzig Jahre alte - jetzt mal bitte sämtliche Süffisanzalarmglocken bimmeln lassen - Modestudentin hat die erste Frage bei Günther Jauchs Sendung "Wer wird Millionär" nicht beantworten können. Geht's noch? Diese allererste Frage ist doch eigentlich gar keine Frage. Sie ist das hirnmassierende Horsd'œuvre, der muntere Warm-up für die kommenden, die Gesamtheit des deutschen Bildungsschatzes abgreifenden Aufgabenstellungen. Was genau war passiert? Die Kandidatin Tanja Fuß stand vor der Schwierigkeit, von den üblichen Kaspereien aus dem Jauch'schen Sprachlabor eine auszuwählen zu müssen, die sich mit den Erfahrungen der Lebenswirklichkeit deckt: "Haben die meisten A) Dober Männer B) Cocker Spaniels C) Schäfer Hunde oder D) Riesen Schnauzer?" Menschen, die nicht vor Günther Jauch, sondern vor dem Fernseher sitzen, kichern siegessicher in die hohle Hand. Natürlich haben die meisten Schäfer Hunde. Tanja Fuß' Erfahrung nach haben die meisten Riesen Schnauzer, sie tippte auf D und saß da mit blamablen 0 Euro - die erste Kandidatin, die nach der ersten Frage nach Hause ging.