Die UN-Friedenstruppen bereiten sich für den Fall einer Waffenruhe auf einen Einsatz im Bürgerkriegsland Syrien vor. Der Leiter der UN-Blauhelmeinsätze, Hervé Ladsous, sagte am Montag in New York, es werde an Plänen für eine derartige Mission gearbeitet. "Ich möchte bestätigen, dass wir uns sehr wohl intensiv Gedanken darüber machen, was passieren würde, sollte es zu einer politischen Lösung oder zumindest einem Waffenstillstand kommen", sagte Ladsous.
Der UN-Sicherheitsrat müsse zuvor allerdings ein entsprechendes Mandat verabschieden. Zudem müsse eine Waffenruhe herrschen. Medienberichte, wonach eine Friedenstruppe 3000 Soldaten umfassen könnte, nannte Ladsous "vollkommen theoretisch". Die Truppenstärke hänge von der Lage und dem Mandat der Blauhelm-Soldaten ab, sagte er.
Der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi bemüht sich derzeit darum, dass zum bevorstehenden muslimischen Opferfest von Freitag an die Waffen in dem Land schweigen. Brahimi war bereits am Sonntag in Damaskus mit dem syrischen Präsidenten Baschar Assad zusammengetroffen, um für eine Waffenruhe ab 26. Oktober zu werben. Seine Erfolgsaussichten gelten jedoch als gering.
Seit Beginn des Konfliktes im März 2011 starben Schätzungen zufolge mehr als 34.000 Menschen. Die Mitglieder des Sicherheitsrats sind in ihrer Haltung zu Syrien zerstritten. Die Verabschiedung einer Resolution, die Assad mit Strafmaßnahmen droht, scheiterte wiederholt am Veto von Russland und China. Eine unbewaffnete UN-Beobachtermission hatte Syrien im August nach drei Monaten angesichts der gefährlichen Sicherheitslage und der fehlenden Aussicht auf eine politische Lösung wieder verlassen.