Gewalt bei Kommunalwahlen:EU-Chefdiplomatin Ashton lädt zu Spitzengespräch zwischen Serbien und Kosovo

European Union's foreign policy chief Ashton addresses news conference following nuclear negotiations with Iran at UN in Geneva

EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton: Vermittlungsversuche zwischen Serbien und Kosovo

(Foto: REUTERS)

Serbische Extremisten randalieren in Wahllokalen und gefährden so die Gültigkeit der Abstimmung. Nach der Gewalt bei den Kommunalwahlen in Kosovo versucht Brüssel zu vermitteln: Die EU-Außenbeauftragte Ashton empfängt die Regierungschefs von Serbien und Kosovo.

Nach den von Gewalt überschatteten Kommunalwahlen in Kosovo empfängt die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton den serbischen Ministerpräsidenten Ivica Dačić und seinen kosovarischen Kollegen Hashim Thaçi an diesem Mittwoch zu einem Gespräch in Brüssel. Einen Monat nach ihrem jüngsten Treffen will Ashton mit den beiden Regierungschefs über die Umsetzung eines im April unterzeichneten Abkommens zur Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen diskutieren.

"Ich verurteile die gewalttätigen Zwischenfälle in den Wahlbüros in Mitrovica scharf", sagte die EU-Außenbeauftragte. In der größten Stadt im serbisch geprägten Norden wurde die Abstimmung am Sonntag eine Stunde vor Schließung der Wahllokale abgebrochen. "Diese Vorfälle müssen unverzüglich untersucht werden", forderte Ashton. In den meisten Regionen seien die Wahlen aber ordnungsgemäß verlaufen.

Kosovo hatte sich im Februar 2008 von Belgrad losgelöst. Die Bevölkerung besteht zu mehr als 90 Prozent aus ethnischen Albanern, im Norden des Landes sind überwiegen jedoch die Serben.

Die serbische Minderheit sollte mit der von Brüssel durchgesetzten Abstimmung in den Kosovo-Staat integriert werden. Allerdings wurde dieses Ziel durch den weitgehenden Wahlboykott der Serben und die Gewaltexzesse verfehlt. Damit ist offen, wie der von der EU vermittelte "Verband serbischer Gemeinden" gebildet werden soll. Dieser Verband sollte den Serben eine sehr weit gefasste Selbstverwaltung garantieren.

Serbien verlangt wegen der schweren Ausschreitungen eine Wiederholung der Kommunalwahl. Das berichtete der Belgrader TV-Sender B92.

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