Getötete israelische Jugendliche:Israelische Armee meldet Tod zweier Verdächtiger

Die Entführung und Ermordung dreier israelischer Religionsschüler löste den jüngsten Gazakrieg aus. Jetzt will die israelische Armee die Schuldigen aufgespürt haben. Bei der versuchten Festnahme wurden die zwei Hauptverdächtigen offenbar getötet.

  • Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wahrscheinlich die mutmaßlichen Mörder von drei im Juni entführten jüdischen Jugendlichen getötet. Drei weitere Verdächtige wurden im Westjordanland festgenommen.
  • Die Entführung und Ermordung der drei Religionsschüler war ein wesentlicher Auslöser für den mehrwöchigen Gazakrieg im Sommer.

Israelische Armee liefert sich Schusswechsel mit Verdächtigen

Israelische Soldaten haben sich im Westjordanland einen Schusswechsel mit zwei Palästinensern geliefert, die verdächtigt werden, im Juni drei israelische Jugendliche in der West Bank entführt und getötet zu haben. Darüber, ob die beiden Männer dabei verletzt oder getötet wurden, gibt es widersprüchliche Berichte.

Marwan Kawasme und Amer Abu Aischa seien bei einem Schusswechsel mit dem Militär getötet worden, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Einer der Verdächtigen sei einer "visuellen Bestätigung" zufolge tot. Der zweite sei so getroffen worden, dass es "ziemlich unwahrscheinlich" sei, dass er überlebt haben könne. Von palästinensischer Seite gab es keine Bestätigung für den Tod der Männer.

Spezialkräfte hätten im Gebiet von Hebron im Westjordanland versucht, die Verdächtigen zu verhaften, sagte Lerner. Die Palästinenser hätten das Feuer eröffnet und die Soldaten hätten zurückgeschossen. Dabei seien die Männer umgekommen.

Lerner sagte, man habe ihren Aufenthaltsort vor ungefähr einer Woche bestimmt. Bei dem Einsatz seien auch drei Mitglieder der Familie Kawasme festgenommen worden.

Tod der drei entführten Teenager

Die drei israelischen Religionsschüler Gilad Schaer, Naftali Fraenkel und Ejal Jifrach waren Mitte Juni auf dem Heimweg von ihrer Talmud-Schule bei Hebron verschwunden. Ende Juni gab der israelische Geheimdienst bekannt, Marwan Kawasme und Amer Abu Aischa seien als die mutmaßlichen Entführer identifiziert. Wenige Tage später wurden die Leichen der drei Jugendlichen nahe Hebron gefunden. Die Verdächtigten waren seit der Entführung auf der Flucht.

Die Ermordung der Schüler setzte eine Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern in Gang, die im Sommer zum mehrwöchigen Gazakrieg führte. Dabei wurden mehr als 2000 Menschen getötet, vor allem Palästinenser. Seit Ende August herrscht eine Waffenruhe.

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