Gesundheitspolitik:Studiengang für Therapeuten

Gesundheitspolitik: Jens Spahn, CDU, will die Ausbildung zum Psychotherapeuten reformieren.

Jens Spahn, CDU, will die Ausbildung zum Psychotherapeuten reformieren.

(Foto: Hans Christian Plambeck/laif)

Angehende Therapeuten verdienen schlecht. Ein Gesetz von Spahn soll das ändern.

Die Ausbildung zum Psychotherapeuten soll künftig ein eigenständiges Studienfach werden. Das sieht ein Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Die neuen, auf fünf Jahre angelegten Studiengänge sollen zum Wintersemester 2020 starten. An das Studium soll sich eine Weiterbildung in Kliniken und ambulanten Einrichtungen anschließen. Angehende Therapeuten sollen dafür auch entlohnt werden. Heute würden sie "häufig schlecht bezahlt", so Spahn. Bisher müssen Psychotherapeuten zunächst Psychologie oder Pädagogik studieren, es folgt eine Ausbildung - ohne Anspruch auf Vergütung. Das Ministerium rechnet mit rund 2500 Abschlüssen im Jahr. Frühere Pläne, laut denen nicht-ärztliche Psychotherapeuten möglicherweise auch Medikamente verschreiben könnten, hat Spahn dagegen wieder verworfen. Die Ärzteschaft hatte gegen diese Idee massiv protestiert. Psychotherapeuten, die keine Ärzte sind, sollen ihre Patienten weiterhin für eine körperliche Abklärung zum Arzt schicken.

Spahn will zudem den Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beauftragen, Regeln zur besseren Koordinierung von Therapieplätzen zu erarbeiten. Sein eigener Vorstoß dazu war auf großen Widerstand bei Patienten und Therapeuten gestoßen. Sie hatten befürchtet, dass Zugangshürden für Patienten entstehen könnten.

Vom Koalitionspartner SPD kam nun Widerspruch gegen Spahns neuen Plan: Nicht Ärzte und Kassen, sondern die Politik sollte die Versorgung psychisch Kranker regeln, sagte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: