Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Psychotherapie-Reform gestoppt

Die große Koalition hat das umstrittene Vorhaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorerst vertagt. Die Koalition plant zudem ein neues, eigenständiges Gesetz.

Die große Koalition hat Pläne zur Neuregelung der Psychotherapie vorerst gestoppt. Gesundheitspolitiker von SPD und Union einigten sich mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf, das Thema zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen, wie eine Sprecherin der SPD-Fraktion am Freitag der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Zuvor hatten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland darüber berichtet. Eigentlich hatte Spahn die Psychotherapie im Rahmen seines geplanten Termingesetzes neu regeln wollen. Demnach sollten Versicherte künftig erst mit bestimmten Ärzten oder Psychotherapeuten reden, bevor sie eine Therapie beginnen können. So wollte Spahn die Wartezeiten in der Psychotherapie senken. Aktuell erhalten Patienten im Schnitt erst nach 20 Wochen einen Therapieplatz. Die SPD, Therapeuten-Verbände und Patientenvertreter kritisierten Spahns Pläne heftig. Das vorgeschlagene Verfahren sei Patienten nicht zumutbar. Rund 160 000 Menschen unterschrieben eine Petition gegen die Neuregelung. Nun will die Koalition die Psychotherapie mit einem eigenständigen Gesetz reformieren.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4341468
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 23.02.2019 / AFP
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.