Geschichte - Hannover:Weil zu Novemberpogromen: Antisemitismus führt ins Verderben

Geschichte - Hannover: Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Michael Matthey/dpa/Archivbild
Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Michael Matthey/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor Hass, Hetze und Antisemitismus gewarnt. Sie führten ins Verderben, sagte Weil in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Pogromnacht erinnere an "unsere Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben, für Demokratie und Freiheit." Jeder sei gefordert, sich jeglicher Form von Diskriminierung und Unterdrückung entgegenzustellen.

Die neue Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) wies anlässlich des Jahrestages darauf hin, dass es einen neuen Förderaufruf für Projekte in der Präventionsarbeit gegen Antisemitismus gibt - sie werden mit bis zu 100 000 Euro unterstützt. "Wir dürfen niemals hinnehmen, dass Antisemitismus in Deutschland zum Alltag gehört", sagte Wahlmann.

In zahlreichen Gedenkveranstaltungen wurde am Mittwoch in Niedersachsen und Bremen an die Pogrome von 1938 erinnert, wie beispielsweise in der Marktkirche in Hannover. Zu Gast war auch der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. Er sagte, Juden würden heute wieder auf offener Straße bedroht. Daher brauche es nicht nur ein striktes Eingreifen des Staates, sondern auch ein couragiertes Entgegentreten der Gesellschaft.

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) legte gemeinsam mit dem Präsidenten der Region Hannover, Steffen Krach, am Mahnmal am Platz der ehemaligen Synagoge in der Landeshauptstadt einen Kranz nieder. In Bremen erinnerte die internationale Friedensschule am Jacob-Wolff-Platz an die Novembernacht.

© dpa-infocom, dpa:221109-99-453491/2

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