Geschichte - Hamburg:CDU: Unklare Zukunft der Schilleroper ist eine Tragödie

Geschichte - Hamburg: Rund um die Baustelle mit dem denkmalgeschützten Stahlgerüst der Schilleroper steht ein Bauzaun. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild
Rund um die Baustelle mit dem denkmalgeschützten Stahlgerüst der Schilleroper steht ein Bauzaun. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die unklare Zukunft der Schilleroper ist nach Worten der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Anke Frieling eine Tragödie. "Nicht nur für Altona, sondern für die ganze Stadt", sagte die stadtentwicklungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion der Deutschen Presse-Agentur. "Seit Jahren steht das Gebäude, oder was davon übrig geblieben ist, ungenutzt auf St. Pauli und verfällt." Der rot-grüne Senat könne es sich in Zeiten der Flächenknappheit nicht leisten, derartige Chancen brach liegen zu lassen. "In anderen Städten Europas werden denkmalgeschützte Gebäude in moderne Architektur integriert und ein echter Mehrwert geschaffen. Dies muss auch in Hamburg möglich sein", forderte Frieling.

Die 24 Meter hohe Rotunde befindet sich im Eigentum der Schilleroper Objekt GmbH (Hamburg). Die Firma habe Pläne vorgelegt, aber noch keinen Bauantrag gestellt, teilte eine Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte mit. Man könne erst anhand konkreter Pläne besprechen, wie die Konstruktion in eine Neubebauung integriert werden könne, erklärte ein Sprecher der Kulturbehörde. Doch man sei im Austausch mit der Eigentümerin.

"Anscheinend spielt die Eigentümerin weiterhin auf Zeit", kritisierte die Bürgerschaftsabgeordnete der Fraktion Die Linke, Heike Sudmann. Denn je länger das Stahlgerüst ungeschützt dastehe, desto größer sei die Gefahr, dass es zusammenbreche. "Und dann wäre der Denkmalschutz weg", sagte sie.

Im ehemaligen Zirkus, der später in ein Opern- und Theaterhaus umgewandelt wurde, traten Elefanten und Eisbären, aber auch Schauspielstars wie Hans Albers (1891-1960) und Asta Nielsen (1881-1972) auf. Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und späterem Großbrand steht die damals hochmoderne Zirkus-Stahlkonstruktion als deutschlandweit einzige ihrer Art seit 2012 unter Denkmalschutz.

Die Eigentümerin will sich auf Anfrage nicht äußern, verweist lediglich auf ihre Internetseite. Dort ist zu lesen, die Firma plane auf dem Areal sozialen Wohnraum. Auch kleine Läden, Büros, Restaurants, ein Fitness-Center.

© dpa-infocom, dpa:220718-99-60832/2

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