Geschichte - Berlin:Märzrevolution: Steinmeier betont Wert für Demokratie

Geschichte - Berlin: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei einem Bankett im Schloss Bellevue. Foto: Joerg Carstensen/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei einem Bankett im Schloss Bellevue. Foto: Joerg Carstensen/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bedeutung der Märzrevolution 1848 für die Demokratie in Deutschland hervorgehoben. "Demokratie braucht vor allem engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für diese Demokratie immer wieder engagieren, einsetzen und verteidigen", betonte der Bundespräsident am Samstag in Berlin.

Die Märzrevolution habe wichtige Impulse für die Demokratie in Deutschland geliefert, sagte Steinmeier am "Wochenende für die Demokratie" in Berlin. "Presse- und Meinungsfreiheit, individuelle Freiheiten jeder Art, das Recht sich zu versammeln, alles das stammt aus dieser Zeit".

Der 18. März 1848 gilt als wichtiger Punkt der Revolution von 1848/49. Die Ereignisse machten den Weg frei zur ersten geschriebenen Verfassung des damaligen preußischen Staates. An dem Tag hatten sich zahlreiche Menschen vor dem Berliner Schloss versammelt - in Erwartung einer Reaktion des Königs auf zuvor überbrachte Forderungen. Zwei Schüsse lösten einen Barrikadenkampf aus, der schnell das Stadtzentrum erfasste. Mehr als 250 Menschen starben.

Das ganze Wochenende lang gab es nun in Berlin zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Führungen und Kunstinstallationen, die an die Märzrevolution erinnern. Der Popart-Künstler Jim Avignon hat zwischen Friedrichstraße und Humboldt Forum zehn Figuren aufgestellt, die an die Revolutionsteilnehmer erinnern.

Die Eröffnung fand vor einer Straßenbarrikade aus aufgetürmten Holzgegenständen statt, die die Kämpfe der Märzrevolution von 1848 in Berlin symbolisieren soll. "Tapfere Frauen und Männer gingen für eine demokratische Gesellschaft auf die Straße und wortwörtlich auf die Barrikade", sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. Sie erinnerte dabei an die Rolle von Frauen im damaligen Kampf für Demokratie in Berlin, wie Lucie Lenz und Louise Aston.

"Wir wissen aber auch, dass weltweit Frauen jeden Tag um ihre Rechte kämpfen. Nicht immer dringt der Kampf an unsere Ohren." Das Regime im Iran versuche, Proteste für Freiheitsrechte "mit roher Gewalt im Keim zu ersticken". Solidarität sei wichtig für demokratische Freiheit, erklärte Giffey und erinnerte an Frauen, die wegen des Kriegs in der Ukraine Schutz in Deutschland suchen.

© dpa-infocom, dpa:230317-99-994382/4

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