Geschichte:Aktivisten, Krieger, Bäumepflanzer

Kein Nobelpreis hat so oft Streit entfacht wie der für den Frieden. Manchmal ist genau das beabsichtigt.

Von Silke Bigalke

Sie werde niemals aufhören, sich zu wundern, sagte Kaci Kullmann Five kürzlich. Die Vorsitzende des Komitees für den Friedensnobelpreis wundert sich, wie dieser so wichtig werden konnte. Ein Preis, über den fünf Menschen entscheiden, die außerhalb Norwegens niemand kenne. Vielleicht liegt das auch an solchen Überraschungen wie der Entscheidung vom Freitag: Kaum jemand hatte mit dem tunesischen Quartett als Preisträger gerechnet. Vielleicht hat es aber auch damit zu tun, dass die Frage nach dem besten Weg zum Frieden einige Sprengkraft in sich birgt. Auf die Frage gibt es selten eine eindeutige Antwort. Der Dynamit-Erfinder Alfred Nobel hat das Problem vor 120 Jahren einfach an die Norweger weitergereicht. Fünf Menschen, ausgewählt vom norwegischen Parlament, sollen denjenigen auszeichnen, der am meisten für die "Brüderlichkeit zwischen den Nationen, die Abschaffung oder Reduzierung der Armeen und für die Förderung von Friedenskongressen" getan hat. Eine spärliche Anleitung für eine so große Frage. Kein Wunder also, dass der Friedenspreis der umstrittenste unter den Nobelpreisen ist.

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