Der ehemalige tunesische Präsident Zine el Abidine Ben Ali liegt nach Angaben eines Vertrauten der Familie seit zwei Tagen im Koma. Der 74-Jährige liege in einem Krankenhaus in Saudi-Arabien im Koma, berichteten mehrere französische Medien unter Berufung auf ungenannte Vertraute des Ex-Präsidenten. "Sein Zustand ist ernst", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Informanten aus Saudi-Arabien.
Der ehemalige Präsident von Tunesien, Zine el Abidine Ben Ali, soll einem Vertrauten der Familie zufolge im Koma liegen.
(Foto: AFP)Der französische Journalist und Tunesien-Experte Nicolas Beau hatte bereits am Mittwochabend in seinem Blog berichtet, Ben Ali schwebe in Lebensgefahr. Er sei aus Sicherheitsgründen unter falschem Namen im Krankenhaus registriert worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf einen Vertrauten der Familie, dass Ben Ali einen Schlaganfall erlitten habe.
Die Regierung in Tunis wies alle Spekulationen zurück. Es gebe keine offizielle Bestätigung, sagte ein Regierungssprecher. Der langjährige tunesische Oppositionelle Moncef Marzouki befürchtet ein groß angelegtes Täuschungsmanöver. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Ben Ali selber das Gerücht in die Welt gesetzt habe, um einer Verfolgung durch die tunesische Justiz zu entgehen, sagte er dem französischen Sender RTL. "Solange es keine offizielle Stellungnahme eines Arztes gibt, handelt es sich vermutlich um eine Manipulation", sagte er.
Ben Ali war am 14. Januar nach Saudi-Arabien geflohen, nachdem die französische Regierung ihm die Landung in Frankreich verwehrt hatte. Unklar ist, ob seine Frau Leila ebenfalls in Saudi-Arabien ist. Gerüchten zufolge hält sie sich derzeit in Dubai auf.
Gerüchte um Mubaraks Aufenthaltort
Unterdessen herrscht über den Aufenthalt des gestürzten ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak weiter Rätselraten. Seit seinem Sturz ist er nicht mehr gesehen worden. Möglicherweise war auch seine Rücktrittsankündigung im Fernsehen zuvor aufgezeichnet worden.
Die Variante, die das Das Online-Portal stern.de in Umlauf brachte, wonach Mubarak den Badeort Scharm el-Scheich längst verlassen habe, gilt inzwischen als unwahrscheinlich. Ägyptens Premierminister Ahmad Schafik sowie hohe Vertreter der US-Regierung sind sicher: Mubarak ist auf dem Sinai am Roten Meer, in einer Villa, in der er schon früher oft ausspannte.
Auch über Mubaraks Gesundheitszustand wird spekuliert; der ägyptische Botschafter in den USA, Sameh Schukri, sagte im US-Fernsehen in der NBC-Sendung Today, er habe Informationen erhalten, nach denen der 82-Jährige "möglicherweise bei schlechter Gesundheit" sei. Nähere Angaben machte er nicht. Zwei Kairoer Zeitungen berichteten, Mubarak verweigere die Einnahme von Medikamenten und habe bereits mehrfach das Bewusstsein verloren.