Gerhard Trabert, 66, kennt die Armut in Deutschland aus praktischer und wissenschaftlicher Perspektive. Mit seinem "Arztmobil", einem fahrenden Sprechzimmer, betreut der Notfallmediziner aus Mainz wohnungslose Menschen, auch wenn sie nicht krankenversichert sind. An der Hochschule Rhein-Main hat er eine Professur für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie. Trabert ist nicht Mitglied der Linken, dennoch hat ihn die Partei zweimal als Kandidaten nominiert: für die Bundestagswahl 2021 und für die Wahl des Bundespräsidenten Anfang 2022. Beide Male wurde Trabert nicht gewählt. Im SZ-Interview fordert er nicht nur von der Bundesregierung, sondern auch von Frank-Walter Steinmeier und von den Linken mehr Entschiedenheit im Kampf gegen die Armut.
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Armut ist die schlimmste Form von Gewalt, findet Gerhard Trabert. Der Sozialmediziner kritisiert Finanzminister Lindner sowie Bundespräsident Steinmeier. Ein Gespräch über die Frage, was passiert, wenn Menschen nichts mehr zu verlieren haben.
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