Gerhard Schröder über Russland:"Abschwören? Nix da"

Der Altkanzler spricht wieder: In einem Interview rechtfertigt Gerhard Schröder sein Werben für Russland und Wladimir Putin. Ein Best-of der Sprüche.

Matthias Kolb

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Schröder, Beckmann, Russland,

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"Ja, ich bin überzeugt, dass er das ist."

Die Mutter aller Schröder'schen Russland-Sprüche: Am 22. November 2004 antwortete der damalige Bundeskanzler auf die Frage des TV-Moderatos Reinhold Beckmann, ob er Putin als "lupenreinen Demokraten" betrachte.

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Putin, Schröder, AP

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"Ich habe die Person Putin klassifiziert, und ich habe nach wie vor keinen Zweifel an seiner demokratischen Integrität."

Im Interview mit dem Zeit-Magazin erläutert Schröder nochmals, dass die Formulierung "lupenreiner Demokrat" von ARD-Talker Beckmann stammte - zurücknehmen will er sie nicht.

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Putin, Schröder, AP

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"Zwischen Putin und mir besteht so ein Grundvertrauen, dass man einander die Wahrheit sagt. Wir sind beide davon überzeugt, ein Kapitel in der deutsch-russischen Geschichte mitzuschreiben, das die Entwicklung hin zur Freundschaft unumkehrbar macht."

Bei "Beckmann" sprach der SPD-Politiker über sein Verhältnis zum damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin.

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"Langfristig können wir Sicherheit und Wohlergehen für dieses zusammengewachsene Europa ohne eine strategische Partnerschaft mit Russland nicht garantieren."

Bereits im Oktober 2004 hatte Schröder in einem SZ-Interview erläutert, weshalb die "strategische Partnerschaft" mit Russland über die Energieversorgung hinausgehe. Mit Wladimir Putin trifft sich der SPD-Politiker oft - etwa in Sotschi, während auf dem Schwarzen Meer russische Kriegsschiffe unterwegs sind.

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Schröder, ddp

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"Ich glaube nicht, dass Russland von mir verteidigt werden muss, das können die Russen schon selber."

Im aktuellen Gespräch vom April 2009 macht der Altkanzler deutlich, dass er sich nicht als Verteidiger Russlands ansieht.

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"Ich schätze ihn, ich achte ihn - er ist ein politischer und persönlicher Freund und ein verlässlicher Partner der Deutschen und der Europäer. Lupenrein."

Gerhard Schröder im Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 28. Oktober 2006 über Wladimir Putin. Die beiden fahren sogar gemeinsam mit ihren Gattinnen Schlitten.

Nachdem Angela Merkel zur Bundeskanzlerin gewählt wurde, zieht sich Schröder aus der Politik zurück und übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat von Nord Stream, einem russisch-deutsch-niederländischen Unternehmen, das eine Pipeline durch die Ostsee bauen will.

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"Russland hat leider keine demokratische Tradition."

Wiederholt wirbt Gerhard Schröder dafür, bei der Beurteilung der russischen Menschenrechtspolitik oder der eingeschränkten Pressefreiheit die Geschichte des Landes zu berücksichtigen.

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"Man setzt Russland allzu häufig mit der Sowjetunion gleich".

Gerhard Schröder in einem Interview mit dem Manager Magazin im Dezember 2006. Der Altkanzler spricht kein Russisch, doch er reist regelmäßig aus geschäftlichen oder privaten Gründen nach Moskau - etwa um die Übersetzung seiner Memoiren zu präsentieren.

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"Ich verstehe ja, dass es eine Debatte gibt über die Abhängigkeit von Russland. Aber dies ist total falsch."

Auf einer Konferenz in Jalta auf der ukrainischen Halbinsel Krim, an der auch Bill Clinton teilnahm, fragt Schröder im Juli 2007 seine Zuhörer, welches Land für Europa die Gas- und Ölversorgung sicherstellen könne. Weder Zentralasien noch Iran, Irak oder Algerien seien dazu in der Lage.

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"Abschwören? Nix da."

Schröder steht auch am 1. Dezember 2007 zu seiner Charakterisierung von Wladimir Putin als "lupenreinen Demokraten" (das Bild zeigt die beiden 2004 auf der Cebit in Hannover).

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"Für den moralischen Fingerzeig sind wir nicht so ganz geeignet."

An jenem Abend im Dezember 2007 ist Schröder bei Audi zu Gast und ein Reporter der tageszeitung notiert, wie der Altkanzler mit der deutschen Geschichte argumentiert und dafür appelliert, Russland mehr Zeit zu geben.

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"Es gibt im Westen eine Wahrnehmung von Russland, die mit der Realität nur sehr bedingt zu tun hat."

Nach dem Ausbruch des Kaukasus-Krieges und der Besetzung Südossetiens und Abchasiens durch die russische Armee erscheint am 18. August 2008 im Spiegel ein Interview mit Gerhard Schröder.

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"Es hat meines Erachtens tatsächlich schwere Fehler des Westens in der Politik gegenüber Russland gegeben."

Im Spiegel-Interview nennt Schröder die Anerkennung des Kosovo, die Einladung an die Ukraine und Georgien, der Nato beizutreten sowie den geplanten US-Raketenschild in Polen und Tschechien.

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"Auf Russland muss so eine Politik wie eine Einkreisung wirken."

Bei einer Veranstaltung der Arbeiterwohlfahrt in Berlin am 1. September 2008 erneuert Schröder noch mal seine Kritik an den USA. Schuld an der Eskalation sei vor allem der georgische Präsident Michail Saakaschwili.

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"Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte grenzt die Versöhnung von russischer Seite aus an ein Wunder."

Bei einer Veranstaltung in Potsdam am 28. Januar 2009 erinnert Schröder an die gemeinsame deutsch-russische Geschichte und die vielen Todesopfer.

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Schröder, Getty

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"Ich hätte auch keine Probleme, für Gazprom zu arbeiten."

Im ausführlichen Interview, das Gerhard Schröder kurz vor seinem 65. Geburtstag dem Zeit-Magazin gegeben hat, stellt der Altkanzler klar: Er arbeitet nicht für den russischen Gasmonopolisten Gazprom, sondern für das "europäische Joint Venture" Nord Stream AG, zu dem neben Gazprom noch BASF, Eon und die niederländische Gasunie gehören.

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Schröder, Reuters

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"Ich will hier nichts bagatellisieren. Ich weise nur darauf hin, dass viele Verbrechen auch in anderen Ländern nicht aufgeklärt werden, ohne dass gleich vermutet wird, die Staatsführung habe daran kein Interesse."

Gerhard Schröder im Zeit-Magazin über das gefährliche Leben von regierungskritischen Journalisten in Russland. Er sagt über die Auftragsmorde: "Das macht jeden betroffen, auch mich."

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Schröder, AFP

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"Was die russische Seele angeht, dürfte sie nicht so weit weg sein von der deutschen, so es sie denn gibt."

Daran scheitert auch der Altkanzler: Nach einigem Drängen äußert sich Schröder über "duscha", die berühmte russische Seele.

Foto: AFP

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