Georgien„Eine Art Testgebiet für Russland“

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Seit mehr als 80 Tagen protestieren Georgier gegen die Regierung, die Beitrittsgespräche mit der EU beendet hat: Demonstration mit den Landesflaggen in Tiflis.
Seit mehr als 80 Tagen protestieren Georgier gegen die Regierung, die Beitrittsgespräche mit der EU beendet hat: Demonstration mit den Landesflaggen in Tiflis. (Foto: GIORGI ARJEVANIDZE/AFP)

Die Welt schaut auf die Ukraine, Trump und Putin. Die Georgier müssen auf ihr eigenes Land schauen, seit Monaten demonstrieren sie täglich für Europa. Auch deshalb sieht sich Salome Surabischwili noch immer als legitime Präsidentin.

Interview von Frank Nienhuysen

Seit mehr als 80 Tagen in Folge demonstrieren viele Menschen in Georgien für Europa und gegen den autoritären Kurs in Tiflis. Die EU hat nach der heftig kritisierten Parlamentswahl im Oktober und wegen der Polizeigewalt gegen proeuropäische Demonstranten georgische Regierungsmitglieder mit Sanktionen belegt; das Europaparlament forderte vorige Woche in einer Resolution Neuwahlen. Prägend im georgischen Machtkampf ist Salome Surabischwili, 72, die 2018 als erste Frau zur Präsidentin gewählt wurde und vom Europäischen Parlament in der Resolution weiter als Präsidentin anerkannt wird. Im Dezember stimmte eine Wahlversammlung, die von der Opposition boykottiert wurde, für den Kandidaten der Regierungspartei Georgischer Traum, Micheil Kawelaschwili. Er zog daraufhin in den Amtssitz des Präsidenten ein.

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SZ PlusVon Frank Nienhuysen

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