Der skandalumwitterte US-Abgeordnete George Santos will bei den Kongresswahlen im November 2024 erneut kandidieren. Er strebe die Wiederwahl als Abgeordneter des dritten Kongressdistrikts in New York an, teilte der 34-Jährige jetzt mit.
Santos wurde im November zu seiner ersten Amtszeit ins Repräsentantenhaus gewählt. Doch Betrugs- und Täuschungsvorwürfe haben den Republikaner massiv in die Kritik gebracht. Er soll einen großen Teil seines Lebenslaufs, mit dem er sich den Wählern 2022 präsentierte, erfunden und sich teils bizarre Einzelheiten ausgedacht haben.
Im März wurde zudem bekannt, dass das FBI wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Spendengeldern gegen ihn ermittelt. Dazu kam kürzlich ein Betrugsfall in Brasilien, in dem Santos seine Schuld einräumte, was ihm US-Medien zufolge einen Prozess ersparte.
Rücktrittsforderungen sind infolgedessen wiederholt laut geworden. Santos, der auch Donald Trumps erneute Präsidentschaftsbewerbung unterstützt, hat den eigenen Rückzug bisher jedoch stets ausgeschlossen und nun mit der angekündigten Kampagne seinen Willen bekräftigt, als Abgeordneter weiterzumachen.
"Armer Junge von Einwanderer-Eltern"
In seiner Ankündigung bezeichnete sich der Republikaner als Amerikaner erster Generation und als "armer Junge von Einwanderer-Eltern in Queens", dem die Probleme seines Wahlkreises nicht fremd seien. Sein Wahlkreis umfasst des Nordosten des multikulturellen New Yorker Stadtbezirks Queens sowie sehr wohlhabende Teile von Long Island östlich der Metropole.
Die republikanische Führung hat ein Interesse, dass der Hinterbänkler aus New York sein Mandat behält. Denn käme es zu einer Nachwahl in dem in der jüngeren Vergangenheit eher demokratisch geprägten Wahlkreis, könnte die knappe Mehrheit bröckeln, über die die Republikaner seit Januar im Repräsentantenhaus verfügen.
