Beerdigung von George Floyd:"Wann war Amerika jemals großartig?"

In seiner Heimatstadt Houston trauern Familie, Freunde, Polizistinnen und Prominente um George Floyd. Dessen Nichte hält eine emotionale Ansprache.

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Pallbearers bring the coffin of George Floyd into The Fountain of Praise church for his funeral at in Houston, Texas on

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Sargträger bringen George Floyds Sarg vorbei an einem Meer von Blumen in die "The Fountain of Praise"-Kirche in Houston. In der texanischen Stadt ist Floyd geboren worden, hier wird er nun beerdigt. Der 46-jährige Afroamerikaner war am 25. Mai in Minneapolis gestorben, nachdem ein weißer Polizist mehr als acht Minuten auf seinem Hals kniete. Sein Tod hat in den USA, aber auch weltweit zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt.

Beisetzung von George Floyd

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Vor der Fountain of Praise Church haben Trauernde Blumen im Andenken an George Floyd niedergelegt.

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Tausende Menschen sind zu der privaten Trauerfeier im Südwesten von Houston gekommen, um sich von Floyd zu verabschieden. Es seien mehr Menschen gekommen als erwartet, sagt Pastor Remus E.Wright. Er ermahnt die Besucher, in der Kirche die Masken aufzubehalten.

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Die Gäste werden in der Kirche von Musikern mit Gospels empfangen. Neben den Sängerinnen und Sängern tanzt eine Frau, die die Liedtexte in Gebärdensprache übersetzt. Wie es die afroamerikanische Tradition vorsehe, solle Floyds Leben in diesem Gottesdienst gefeiert werden, sagt Co-Pastorin Mia K. Wright.

Philonise Floyd breaks down as he speaks at a press briefing at the Fountain of Praise Church in Houston, Texas on Mond

Quelle: imago images/UPI Photo

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Vor der Trauerfeier spricht Floyds Bruder, Philonise Floyd, zur Presse und bricht in Tränen aus. Bürgerrechtler und Priester Reverend Al Sharpton (links) tröstet ihn und führt anschließend die Familie in die Kirche.

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Al Sharpton hatte bereits bei der Trauerfeier in Minneapolis eine emotionale Rede gehalten. Floyds Geschichte sei die "die Geschichte schwarzer Leute", sagte der baptistische Pfarrer in Minneapolis. "Es ist an der Zeit, in Georges Namen aufzustehen und zu sagen: 'Nehmt eure Knie von unseren Hälsen.'" Das Bild zeigt Al Sharpton in Houston mit Quincy Mason Floyd, dem Sohn Floyds. Auf dessen Maske ist ein Konterfei seines Vaters gedruckt.

In Houston übt Al Sharpton scharfe Kritik an Präsident Donald Trump. Dieser drohe mit dem Einsatz des Militärs gegen die Proteste infolge von Floyds Tod, "aber er spricht nicht ein Wort über acht Minuten und 46 Sekunden". "Bis wir wissen, dass der Preis für ein schwarzes Leben derselbe ist wie der Preis für ein weißes Leben, werden wir diese Situationen immer und immer wieder erleben", sagt Sharpton. Die Leben von Opfern wie Floyd zählten nicht, "bis jemand den Preis dafür bezahlt, ihnen ihre Leben zu nehmen". Sharpton erzählt, seine Urgroßeltern seien Sklaven gewesen, "und wir werden immer noch schlechter behandelt als andere".

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Vor dem offenen Sarg verabschieden sich die Gäste von Floyd. Mitglieder eines texanischen Polizeieinheit erweisen dem Verstorbenen die letzte Ehre. Sie tragen - wie viele der Gäste - Masken mit der Aufschrift: "I can't breathe" (Ich kann nicht atmen). Das waren Floyds letzte Worte.

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In den Reihen der Trauergäste sitzen auch die Schauspieler Channing Tatum (hinten links) und Jamie Foxx (rechts neben Tatum).

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Eine Frau reckt in der Kirche ihre Faust in die Luft - das Symbol der Black-Power-Bewegung.

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Während der Trauerfeier malt ein Künstler innerhalb weniger Minuten ein Porträt von Floyd. Dessen Gesicht ist in der Kirche ohnehin allgegenwärtig: Auf der Bühne sind zwei Bilder aufgebaut, auf denen er mit angedeuteten Engelsflügeln und Heiligenschein zu sehen ist.

Beisetzung von George Floyd

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Ex-Vizepräsident Joe Biden ruft in einer emotionalen Videobotschaft zur Überwindung von Rassismus auf. Zu viele Schwarze in den USA "wachen auf und wissen, dass sie ihr Leben verlieren können, indem sie einfach ihr Leben leben", sagt der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Biden unter dem Applaus der Trauergäste. "Kein Kind sollte die Frage fragen müssen, die zu viele schwarze Kinder seit Generationen fragen mussten: Warum? Warum ist Papa weg?" "Jetzt ist die Zeit für Rassengerechtigkeit", sagt Biden. "Wenn George Floyd Gerechtigkeit erfährt, werden wir wirklich auf unserem Weg zur Rassengerechtigkeit in Amerika sein." Dann würden Giannas Worte wahr, fügte Biden an die Adresse der Tochter Floyds hinzu: "Dein Vater wird die Welt verändert haben."

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Eine Polizistin, die mit ihren Kollegen die Trauerfeier bewacht, trägt den Namen des Getöteten auf ihrer Maske. Der Bürgermeister von Houston kündigt in der Kirche Reformen gegen Polizeigewalt an, darunter ein Verbot von Würgegriffen. "In dieser Stadt werden wir Deeskalation verlangen. In dieser Stadt wird man eine Warnung geben müssen, bevor man schießt", sagt Sylvester Turner.

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Brooke Williams, die Nichte von George Floyd, hält eine emotionale und kraftvolle Rede. "Keine Hassverbrechen mehr, bitte", sagt die junge Frau. Sie klagt den Polizisten, der auf dem Hals ihres Onkels kniete, direkt an - und das "kaputte System". "Einige sagen, 'Make America Great Again', aber wann war Amerika jemals großartig?", fragt sie vom Podium.

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Der US-Bürgerrechtler William Lawson ruft indirekt zur Abwahl von Präsident Trump auf. Der Kampf zur Überwindung von Rassismus dürfe nach der Beisetzung von George Floyd nicht aufhören, sagt der emeritierte Pastor. "Wir können sicherstellen, dass wir den Kampf nicht stoppen." Unter dem Beifall der Trauergäste fügt Lawson hinzu: "Natürlich müssen wir als erstes das Weiße Haus ausfegen." Trumps Namen nennt er dabei nicht. Lawson sagt mit Blick auf Floyds Tod und die anschließenden Proteste weit über die Grenzen der USA hinaus: "Aus seinem Tod ist eine Bewegung erwachsen, eine weltweite Bewegung. Und diese Bewegung wird nicht nach zwei Wochen, drei Wochen, einem Monat aufhören. Diese Bewegung wird die Welt verändern."

Pallbearers recess out of the church with the casket following the funeral for George Floyd at The Fountain of Praise church in Houston

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Nach der bewegenden Trauerfeier wird der Leichnam Floyds zu seiner letzten Ruhestätte gebracht. Als sein Sarg aus der Kirche getragen wird, recken viele Besucher ihre Faust als Zeichen des Kampfes gegen Rassismus in die Höhe, wie auf TV-Bildern zu sehen ist. Eskortiert von der Polizei wird Floyds Leichnam zu einem Friedhof in der Nachbarstadt Pearland gebracht.

Horse drawn carriage with coffin of George Floyd enters cemetery ahead of burial in Pearland, Texas

Quelle: REUTERS

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Der Sarg von George Floyd wird mit einer Pferdekutsche zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof Houston Memorial Gardens in Pearland, Texas, gebracht.

Houston Police Chief Art Acevedo raises his hand during funeral procession for George Floyd ahead of burial in Pearland, Texas

Quelle: REUTERS

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Art Acevedo, Polizeichef von Houston, reckt zum Zeichen seiner Anteilnahme seine Faust in die Höhe. Er hat den Sarg von George Floyd auf dem Weg zum Friedhof begleitet.

Funeral of George Floyd in the Houston Memorial Gardens cemetery in Pearland

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Teilnehmer des Trauerzuges spiegeln sich in den Scheiben der weißen Pferdekutsche, die den Sarg zu Floyds letzter Ruhestätte bringt.

Beisetzung von George Floyd

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Hunderte Trauernde zollen dem Sarg von George Floyd auf dem Weg zum Friedhof ihren Respekt.

George Floyd's casket is carried to the Houston Memorial Gardens cemetery in Pearland

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Helfer bereiten die Grabstelle für den Sarg von George Floyd vor.

Mourners attend the funeral for George Floyd in Pearland

Quelle: REUTERS

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Trauernde halten inne im Houston Memorial Gardens Cemetery, wo George Floyd beerdigt wurde.

© SZ.de/dpa/cck/saul
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